Filiale wurde analog zu Harbke aufgegeben - Betreiber bedauert offenkundiges Desinteresse "Stille Post": Rückzug aus Sommersdorf
Auch in Sommersdorf gibt es seit Ende Oktober keine Postfiliale mehr. Die Schließung wurde - anders als im benachbarten Harbke - im Stillen vollzogen.
Sommersdorf l Erst durch einen Hinweis unserer Leserin Erika Vogt aus Sommersdorf wurde Volksstimme darüber informiert, dass nach der Filiale in Harbke auch die Postagentur in der Sommersdorfer Rosa-Luxemburg-Straße (Kaufhaus Dobratz) geschlossen beziehungsweise in nur mehr einen Verkaufspunkt für Brief- und Paketmarken umgewandelt wurde. Dasselbe Prozedere also wie in Harbke. Detlef Dobratz, Partner der Inhaberin Angelika Dobratz, bestätigte: "Ja, das stimmt. Schon vor einigen Monaten wurde uns das von der Post mitgeteilt und Ende Oktober so auch umgesetzt." Verwunderlich daran: Beim Gesprächstermin der Harbker Bürgerinitiative mit Postvertreterin Bettina Brandes-Herlemann hatte diese auf explizite Volksstimme-Nachfrage erklärt: "Es sind keine weiteren Schließungen in diesem Gebiet beabsichtigt."
Zusätzliche Öffnungszeiten in der Völpker Filiale
Auch im weiteren Gesprächsverlauf - Sommersdorf wurde als alternative Poststelle mehrfach erwähnt - gab es keinerlei Verlautbarung über die bereits beschlossene Änderung des Vertragsverhältnisses. Sie habe das zu diesem Zeitpunkt selbst nicht gewusst, erklärte Brandes-Herlemann gestern am Telefon. Vielmehr habe sie auch die Filiale in Völpke als Anlaufpunkt für die Region gemeint, die ebenfalls von Familie Dobratz betrieben wird.
Apropos Völpke: Für die dortige Poststelle (Rudolf-Breitscheid-Straße 58) gelten ab sofort längere Öffnungszeiten, wie Detlef Dobratz informierte. So sei jetzt auch in der Woche vormittags geöffnet (Montag und Mittwoch von 10 bis 12 Uhr).
Im Hinblick auf die Schließung in Sommersdorf bedauerte Dobratz das offenkundige Desinteresse im Ort und fühlt sich etwas im Stich gelassen: "Das hat hier wohl keinen gekümmert, darum haben wir es auch gar nicht an die große Glocke gehängt. Auch vonseiten der Gemeinde gab es keine Reaktionen wie etwa in Harbke. Schade, denn wir waren 20 Jahre lang im Dienst der Post vor Ort tätig, teils sogar mit Postbank-Aufgaben."