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Bürgermeisterwahl Vier Kandidaten gehen ins Rennen

In der Westlichen Börde wird am 23. Oktober ein neuer Verbandsgemeindebürgermeister gewählt. Heute vorgestellt: Fabian Stankewitz (SPD).

Von Susann Gebbert 11.10.2016, 18:00

Gröningen l Fabian Stankewitz sitzt in seiner „Dream Lounge“ und erzählt von seinem Faible für die norddeutsche Lebensart, seinen Plänen für eine bessere Westliche Börde und dass er gerne ins Auge fällt. Er wirkt wie eine Mischung aus Nachbars Junge und Schwiegermutters Liebling mit einer Prise Chef.

Der 28-jährige Fabian Stankewitz wurde 1988 in Neindorf geboren und ist in Gröningen aufgewachsen. Der Stadt in der Westlichen Börde hat er bis heute die Treue gehalten. Nach dem Abitur lernte Stankewitz den Beruf des Bankkaufmanns in Magdeburg, verkürzte seine Ausbildung von drei auf zwei Jahre und schloss eine Weiterbildung zum Betriebswirt in Kiel ab. In Windeseile wurde er Fi­li­al­lei­ter einer Sparkasse in der Landeshauptstadt.

Schon zu Schulzeiten gründete der Gröninger eine Schülerfirma, um auf Veranstaltungen in Gröningen Musik auflegen zu können. Die Unternehmung expandierte, hieß irgendwann „Showsystem“ und lieferte nicht mehr nur die Musik, sondern auch das ganze Drumherum, vom Häppchen bis zur Stuhlhusse. Stankewitz pachtete 2007 das Kulturhaus in Gröningen und bis heute hat er sechs Mitarbeiter eingestellt. Der 28-Jährige leitet das Unternehmen quasi nebenbei.

In seinem Büro prangt das Wort „Dream Lounge“ an der Wand. Ein Träumer ist Stankewitz offenbar nicht. Seine Tätigkeitenliste lässt sich weiter fortführen. Er spielte Akkordeon, wurde damit Landesmeister, engagierte sich in der Kirche, baute sich aus einem Hühner- und Schweinestall ein neues Zuhause, ist Mitglied im Stadtrat und Vorsitzender des Kultur- und Sozialausschusses und jetzt will er auch noch Verbandsbürgermeister der Westlichen Börde werden.

„Man merkt dir deine 28 Jahre gar nicht an“ ist ein Satz, den er des Öfteren hört. Und er ist stolz darauf, dass er „auffällig anders als alle Anderen“ schon ziemlich viel auf die Beine gestellt hat. Das hat ihm auch vor einiger Zeit beide Beine gebrochen. Beim Aufbau einer Veranstaltung fiel ihm Ausrüstung auf die Gliedmaßen. Seitdem humpelt Stankewitz durch Gröningen.

„Auffällig anders sein als alle Anderen“ ist das Lebensmotto des jungen Anwärters auf den Bürgermeisterposten. „Ich versuche, anders zu reagieren, als man es von mir erwarten würde um erfolgreicher zu sein“, sagt Fabian Stankewitz.

Den Grundstein für sein politisches Interesse hat Stankewitz‘ Vater gelegt. Er war bis 2001 Bürgermeister in Gröningen. Eigentlich hatte Stankewitz Senior nie beabsichtigt, den Sohn für eine Kandidatur zu ermutigen. „Meine Eltern waren dagegen, dass ich mich zur Wahl aufstelle. Aber es hat schon öfter geklappt, mal nicht auf die Eltern zu hören“, sagt Stankewitz und grinst. Etwas leiser aber immer noch heiter fügt er hinzu, dass es auch Momente gab, in denen er besser auf sie gehört hätte.

Wenn Fabian Stankewitz Verbandsgemeindebürgermeister wäre, würde er die Verwaltung aufpäppeln. Konkret heißt das: offene Stellen besetzen, den hohen Krankenstand abbauen und Arbeitsprozesse beschleunigen. Seine Zauberwaffe heißt „Motivation“. Bei Führungsseminaren habe er viel darüber gelernt. Weiterhin will er als Bürgermeister die Frage des Verwaltungssitzes klären, den er eindeutig in Gröningen sieht. Er kann sich aber vorstellen, regelmäßig einen Bürgerservice im Raum Ausleben/Hamersleben einzurichten.

Ferner will er seine Heimat besser nach Außen präsentieren, um den Tourismus zu fördern und Unternehmen in die Region zu locken. „Es gibt hier viele Schätze, die wir vermarkten können“, so Stankewitz. Dazu will er das Internet und im Speziellen die sozialen Medien intensiver nutzen.

Wenn Fabian Stankewitz Verbandsgemeindebürgermeister wäre, bleibt er zwar Chef seiner „Dream Lounge“, doch würden seine sechs Mitarbeiter das Geschäft mit Häppchen und Co. selbstständig wuppen. „Außerdem bin ich es gewohnt, viel und lange zu arbeiten“, sagt Fabian Stankewitz.

Seit diesem Jahr ist Stankewitz Mitglied der SPD und verlobt. Aber nicht mit den Sozialdemokraten, sondern mit Katja Brendahl, die gebürtig aus Egeln stammt. Wenn Fabian Stankewitz Verbandsgemeindebürgermeister wäre, würde er weiter dem Ruf der Ostsee folgen, an und auf der er am liebsten seinen Urlaub verbringt. Und dem Duft von Frühstückskaffee. Der „leidenschaftliche Frühstücksmensch“ Stankewitz schätzt herzhafte Leckerbissen und die frischen Geister am Morgen.