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Weihnachten in Sachsen-Anhalt Mit Video: Genügend Weihnachtsbäume?  Familienbetrieb über anstehenden Verkauf 

Seit über zehn Jahren betreibt Helge Beckurs aus Hordorf eine Weihnachtsbaum-Plantage. Warum der Landwirt nach einer Durststrecke jetzt wieder optimistischer ist.

Von Jan Dahms Aktualisiert: 19.12.2023, 08:28
Auf drei Hektar erstreckt sich die Weihnachtsbaum-Plantage der Familie Beckurs aus Hordorf.
Auf drei Hektar erstreckt sich die Weihnachtsbaum-Plantage der Familie Beckurs aus Hordorf. Foto: Jan Dahms

Hordorf - Die Wahrscheinlichkeit ist in diesen Tagen sehr hoch, dass man rund um den Oschersleber Ortsteil hinter einem Anhänger voller Tannen hinterherfährt. Es ist der Anhänger von Helge Beckurs und seiner Familie aus Hordorf, die gerade ihren alljährlichen Verkauf von Weihnachtsbäumen vorbereiten.

 
Weihnachtsbaum: Warum auf der Weihnachtsbaum-Plantage in Hordorf Optimismus herrscht. (Kamera: Jan Dahms, Schnitt: Torsten Grundmann)

Bereits seit 2007 betätigen sie sich in der Weihnachtsbaumaufzucht. Ihre Plantage umfasst derzeit drei Hektar mit mehreren Tausend Tannen. Für den Verkaufsstart werden nun einzelne Bäume auf den Hof der Familie gebracht. Der Weihnachtsbaum sei eines von „mehreren Standbeinen“, sagt der Landwirt Helge Beckurs.

Dabei beschäftigt ihn das Thema schon seit Ende der 1990er-Jahre, damals noch mit zugekauften Tannen. Da das aber recht teuer und der Verlust recht groß gewesen sei, startete er dann mit einer eigenen Plantage durch. Über die Jahre sei das für ihn auch zu einer Art Hobby geworden „Das ist entspannend an der ein oder anderen Stelle, wenn man den ganzen Tag ins Grüne gucken kann“, sagt er mit Blick auf die derzeit schneebedeckten Blautannen und Nordmanntannen auf der Plantage.

Der Landwirt betont aber auch den großen Aufwand, den die Bäume benötigen. „Im Prinzip packt die ganze Familie mit an. Letzte Woche beim Einpflanzen und jetzt beim Ernten und Verkaufen“, so Helge Beckurs. Nach seinen Angaben müssen die Tannen etwa das ganze Jahr über immer wieder in Form geschnitten und vom Unkraut freigehalten werden, damit sie nach fünf bis zwölf Jahren wie Weihnachtsbäume aussehen und bereit zum Ernten sind.

„Wir machen das so, dass wir versuchen, ohne Pflanzenschutzmittel auszukommen. Das funktioniert aber nicht immer“, erklärt der Landwirt. Denn auch diese Tannen können demnach von bestimmten Schädlingen, wie Läusen, befallen werden. Die Unkrautbekämpfung geschehe zu 90 Prozent mit der Hand, versichert Beckurs.

Helge Beckurs aus Hordorf mit einer Ladung  frisch geernteter Tannen.
Helge Beckurs aus Hordorf mit einer Ladung frisch geernteter Tannen.
Foto: Jan Dahms

Weihnachtsbäume: Verluste durch Trockenheit

Seine Tannen hatten in den vergangenen Jahren eine regelrechte Durststrecke zu überwinden. „Wegen der Trockenheit mussten wir sie künstlich bewässern, damit die Bäume überhaupt eine Chance hatten, zu überleben.“ Trotzdem seien im Jahr 2022 demnach rund 500 Bäume eingegangen. Die aktuelle Wetterlage stimmt den Landwirt aber optimistisch. „Durch die Feuchtigkeit seit dem Herbst sind wir guter Hoffnung, dass wir auch noch im Frühjahr neue Bäume in die nasse Erde pflanzen können. Das ist dann schon mal ein guter Start für die Tannen“, so der Hordorfer.

Der Fakt, dass die Nordmanntanne der Weihnachtsbaum der Deutschen ist, würde sich auch vor Ort bestätigen. Auch hier sei die Art sehr beliebt, denn sie gelte beispielsweise als robust und habe weichere Nadeln. „Die Blautanne hat dagegen den Vorteil, dass sie gut riecht“, ergänzt Helge Beckurs. Zudem sei sie etwas für Fans echter Kerzen am Weihnachtsbaum, da sie weniger entflammbar sei.

Welche Tannenart für durchschnittlich 30 bis 35 Euro letztendlich in der Wohnung stehen soll, kann beim Verkaufsstart ab dem 6. Dezember 2023 in der Kreisstraße 128 entschieden werden. Zudem lädt Familie Beckurs auch in diesem Jahr am zweiten und dritten Adventswochenende wieder zum Weihnachtsbaum schlagen ein. „Wir fahren vom Hof aus mit unserem Traktor auf die Plantage. Dann gibt es vor Ort Glühwein und eine Schmorwurst und die Leute können mit der Handsäge den passenden Baum absägen. Wir helfen auch, wenn man damit nicht so ganz klar kommt“, sagt der Landwirt mit einem Lächeln.