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Kunstaktion Wie triste Litfaßsäulen in Hadmersleben wieder schick gemacht werden

Sie sind ein Relikt aus vergangenen Zeiten und werden schon lange nicht mehr genutzt: zwei Litfaßsäulen in Hadmersleben. Ihr tristes und graues Aussehen wollen Schüler ändern.

Von Yvonne Heyer 01.04.2022, 19:00
Petra Gerloff, Karina Krause, Beate Schulze und Max Grimm (v.r.n.l.) nehmen gemeinsam die Litfaßsäulengestaltung in Hadmersleben in Angriff. In jedem Fall müssen die Säulen vor der Umgestaltung gereinigt und grundiert werden.
Petra Gerloff, Karina Krause, Beate Schulze und Max Grimm (v.r.n.l.) nehmen gemeinsam die Litfaßsäulengestaltung in Hadmersleben in Angriff. In jedem Fall müssen die Säulen vor der Umgestaltung gereinigt und grundiert werden. Foto: Yvonne Heyer

Hadmersleben - Schön sind sie wirklich nicht mehr: Zwei Litfaßsäulen im Hadmersleber Stadtgebiet haben ausgedient. Der Zahn der Zeit hat an ihnen genagt. Doch die Zeit des grauen, verwitterten Betons geht dem Ende entgegen.

Schüler der Oschersleber Oberschule V, die seit Oktober 2019 in ihrem Ausweichquartier in Hadmersleben „residieren“, werden gemeinsam mit dem Magdeburger Grafiker und Graffiti-Künstler Max Grimm den alten Litfaßsäulen zum schöneren Aussehen verhelfen.

Vor einigen Monaten haben die Sekundarschule, die Grundschule, Hort und der Förderverein „Kinder- und Jugendbildung in Hadmersleben“ ein gemeinsames Projekt mit dem Ziel aus der Taufe gehoben, etwas zur Verschönerung des Stadtbildes beizutragen. Um das Projekt finanziell absichern zu können, wurden beim Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt aus dem Programm „Kreativpotenzial“ Fördermittel beantragt.

Max Grimm ist jüngst nach Hadmersleben gekommen, um die Litfaßsäulen in Augenschein zu nehmen. Mit dabei Schulleiterin Petra Gerloff, Beate Schulze, Vorsitzende des Fördervereins „Kinder und Jugendbildung in Hadmersleben“ sowie die Leiterin des Grundschulhortes, Karina Krause. Station Nummer 1 ist die Litfaßsäule nahe der Apotheke. „Sie muss in jedem Fall gereinigt werden“, so Max Grimm. „Die Grundierung würde die Stadt übernehmen“, ergänzen Petra Gerloff und Beate Schulze. Sie weisen den Künstler an Ort und Stelle darauf hin, dass einst in unmittelbarer Nähe der Litfaßsäule der Uhlenturm stand. Er musste wegen Baufälligkeit abgerissen werden. „Vielleicht können wir das bei der Gestaltung dieser Litfaßsäule beachten und damit an ein Stück Hadmersleber Geschichte erinnern“, so Petra Gerloff und Beate Schulze.

Auch die zweite Litfaßsäule, in der Nähe von Feuerwehr und Einkaufsmarkt, wird an diesem kalten Nachmittag in Augenschein genommen. Sie ist nicht ganz so verschmutzt, muss aber ebenso gereinigt und grundiert werden.

Mit dem Besuch von Max Grimm in Hadmersleben werden auch erste Terminabsprachen getroffen. Wie schon im Herbst verkündet, sollen die Verschönerungsarbeiten an den Litfaßsäulen im April oder Mai starten. Fünf oder sechs Schüler aus den 8. oder 9. Klassen können sich als Künstler versuchen. Wobei Max Grimm davon überzeugt ist, dass auch jüngere Schüler teilnehmen könnten. „Ich habe in letzter Zeit häufiger mit Schülern gearbeitet. Das macht wirklich Spaß“, weiß er aus Erfahrung.

War vor Monaten noch die Rede davon, dass die Oschersleber Schüler im Juli oder August 2022 in ihr angestammtes Quartier zurückkehren können, verschiebt sich der Umzug wohl auf Oktober oder gar November. „Dann haben wir tatsächlich drei Jahre hier in Hadmersleben im Ausweichquartier verbracht und die Gastfreundschaft der Stadt Hadmersleben in Anspruch genommen. „Mit der Gestaltung der Litfaßsäulen möchten wir etwas zurückgeben, etwas hinterlassen und uns für die Gastfreundschaft bedanken“, erklärt Petra Gerloff die Beweggründe für das Projekt.

Andererseits hat sich in dieser Zeit eine gute Zusammenarbeit zwischen Sekundarschule, Grundschule und Förderverein „Kinder und Jugendbildung in Hadmersleben“ entwickelt. „Es gibt inzwischen einen Kooperationsvertrag zwischen der Sekundarschule und unserem Verein“, berichtet Beate Schulze.

Aber nicht nur die Sekundarschüler werden ihren Beitrag zur Verschönerung Hadmerslebens leisten. Der gestellte Fördermittelantrag „Kreativpotenzial“ unterstützt Grundschüler und Hortkinder beim Aufhübschen von Mülleimern. Dort, wo keine Abfallbehälter sind, sollen neue aufgestellt werden. „Wir wollen Hadmersleben bunter und zugleich sauberer machen. Ich bin überzeugt, dass die Kinder keinen Müll mehr umherwerfen oder die selbst gestaltete Tonne nicht kaputtmachen“, meint Beate Schulze.