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Schule Zirkusluft schnuppern statt Mathe und Deutsch in der Kroppenstedter Grundschule

Schulbücher und Hefte lassen die Kroppenstedter Grundschüler aktuell zu Hause. Sie stellen stattdessen Weltrekorde im Tellerjonglieren auf, balancieren auf dem Drahtseil oder auf riesigen Bällen. Andere Schüler wiederum werden zu Diabolo-Artisten.

Von Yvonne Heyer Aktualisiert: 30.06.2021, 09:35
Finja Hille hat das Balancieren auf dem Seil bereits eifrig geübt und steht sicher auf einem Bein. Für die Premiere am Freitagnachmittag strengen sich alle Kinder an.
Finja Hille hat das Balancieren auf dem Seil bereits eifrig geübt und steht sicher auf einem Bein. Für die Premiere am Freitagnachmittag strengen sich alle Kinder an. Foto: Yvonne Heyer

Kroppenstedt - Über viele Monate mussten auch die Kroppenstedter Grundschüler wegen des Lockdowns in der Corona-Pandemie allein zu Hause lernen, fanden keine Klassenfahrten, Schulprojekte oder gar Schulfeste im vergangenen wie auch im aktuellen Schuljahr statt. Die Pädagogen der Grundschule dachten sich deshalb eine „Entschädigung“ nach den lange währenden Corona-Einschränkungen für die Mädchen und Jungen aus: Zirkusdirektor Caro Curioso und seine Mitstreiter Jule Schieweck sowie Alina Krämer verwandeln derzeit die Schule für eine Woche in eine Zirkus-Manege.

Das Zirkusprojekt ist am Montag gestartet. Für die Grundschüler hieß das konkret, dass sie sich zunächst an fünf verschiedenen Stationen ausprobieren konnten. Zur Auswahl standen Poi und Hula-Hoop-Reifen, Seil- und Kugelakrobatik, Jonglage und Diabolo. Nachdem die Mädchen und Jungen alle Stationen durchlaufen hatten, konnten sie für sich entscheiden, an welcher Station sie weiter trainieren möchten. Und Jule Schieweck als erfahrene Zirkusfrau hat es nicht verwundert, dass die Seil- und Kugelakrobatik oder das Erlernen der Kunststücke mit dem Diabolo bei den Kroppenstedter Grundschüler sehr gefragt sind.

Bevor ein Kunststück so richtig sitzt, muss geübt, geübt und nochmals geübt werden. Das haben auch die Schüler aus der Reithufenstadt schnell begriffen. Und so galt während des Zirkusprojektes zwar kein straffer Stundenplan, dafür aber ein Trainingsplan.

Jeden Morgen um 8 Uhr beginnt der Tag mit Erwärmungsspielen. Dann wird gefrühstückt und schließlich bis 11.30 Uhr trainiert. Dann folgt das Abschlussspiel. Noch bis Freitag haben die Kinder Zeit, ihr Können auf dem Drahtseil, das Balancieren auf den riesigen Bällen zu vervollkommnen. Die kleinen Drahtseil-Künstler haben nach nur wenigen Stunden schon allerhand auf dem „Kasten“, steigen durch einen Reifen, wagen das Stehen auf einem Bein und beweisen damit auch viel Mut. Die Mädchen und Jungen strengen sich an, andererseits ist ihnen der Spaß und die Freude an der willkommenen Abwechslung ins Gesicht geschrieben.

Da es gestern Vormittag regnete, wurde kurzerhand das artistische Treiben in die Schulflure verlegt. Hier startete schließlich ein Weltrekordversuch: Die auf einem Stab kreisenden Teller wurden ganz vorsichtig von Kind zu Kind gereicht. Das klappte nicht immer, aber schon sehr gut.

Natürlich gibt es auch für die Kroppenstedter Grundschüler vor der Premiere eine Generalprobe. Schließlich schlüpfen sie in echte Kostüme und werden wie „richtige“ Artisten geschminkt. Große und kleine Zuschauer dürfen also gespannt sein.

Während der Zirkus-Projektwoche wurden die Lehrer von Nicole Knigge, Stefanie Schröder und Bettina Ruch unterstützt. Die Lehrerinnen Sabine Hoffmann und Katrin Müller trainierten selbst eifrig mit, werden ihr Können zur großen Abschlussveranstaltung präsentieren.

Apropos Abschlussveranstaltung: Diese findet am kommenden Freitag, 2. Juli, ab 17 Uhr auf dem Schulhof statt. Eltern und Geschwister sind herzlich eingeladen, wenn es heißt: „Manege frei für die Kroppenstedter Grundschüler!“

Die auf einem Stab kreisenden Teller werden von Kind zu Kind gereicht und "stürzen" manchmal eben auch ab.
Die auf einem Stab kreisenden Teller werden von Kind zu Kind gereicht und "stürzen" manchmal eben auch ab.
Foto: Yvonne Heyer
Um ein Gefühl für den großen Ball zu bekommen, springen die Kinder hinauf. Erst dann kann das Balancieren beginnen.
Um ein Gefühl für den großen Ball zu bekommen, springen die Kinder hinauf. Erst dann kann das Balancieren beginnen.
Foto: Yvonne Heyer