In Beuster steht alles wieder auf Blaulicht / Historische Attraktionen begeistern hunderte Gäste. Von Astrid Mathis 11. Museumswoche: Premiere für Katjuscha-Chor
Was hatten die 17 Mitglieder des Blaulichtmuseums Beuster in der Vorbereitungszeit auf die Museumswoche unter dem Regen zu leiden! Seit dem Start am Sonnabend herrschte eitel Sonnenschein, und der Besucherstrom riss nicht ab.
Beuster l Organisator Ralf von Hagen strahlte über das ganze Gesicht, als er am Sonnabend die 11. Museumswoche des Blaulichtmuseums eröffnete. Auf seine Helfer ist er sehr stolz. Die Mühen haben sich gelohnt. Gutes Wetter bringt nun den erhofften Zuspruch. Auf der Bühne begrüßte von Hagen den neuen Kreisbrandmeister Ringhard Friedrich, den stellvertretenden Landrat Carsten Wulfänger sowie die Bürgermeister aus Wittenberge und Seehausen, die allesamt den hohen Stellenwert der Veranstaltung betonten.
Auch in diesem Jahr warten die Organistoren mit Neuerungen auf. So gab der Katjuscha-Chor aus Wittstock am Sonnabend sein Debüt. Nicole Dalchow hatte die Idee und freute sich mit den anderen Gästen über die mitreißenden Melodien. Nachdem sie in den Vorjahren eine Tombola beigesteuert hatte, sind in diesem Jahr übrigens Kostüme ihr Revier. "Meine Freundinnen machen alle mit und kommen nächsten Sonnabend direkt aus dem Urlaub hierher, um Mode von früher vorzustellen", erzählte Dalchow. Aber auch Besucher sind eingeladen, sich zu verkleiden und DDR-Mode zu tragen. Am kommenden Wochenende werden nämlich nach der Modenschau die Kostüme der Gäste prämiert.
Apropos Mode: Matthias Hofmüller aus Badingen hatte als Pastorensohn nie was mit der Partei am Hut und kam erst durch ein Klassentreffen darauf, als Gag DDR-Kleidung anzuziehen. Auf einem Trödelmarkt lernte er dann eine Sammlerin aus Forst kennen, die Material aus einem Staatsreservelager zu bieten hatte. Kurzum, Hofmüller hat jetzt 950 FDJ-Blusen zu Hause, unzählige Pionierkalender, Zeitschriften usw. Der Badinger ist erstmals in Beuster dabei. "Wiederholungstäter" sind Hubert Pinick (acht Jahre dabei) und Peter Engel (elf Jahre dabei) mit ihren Atemschutzgeräten. In Beuster hat Pinick diesmal 30 verschiedene Anzüge aus elf Ländern ausgestellt. Zu Hause hat er noch mehr. Mit fünf Schützmasken fing er an, jetzt weist seine Sammlung 590 Exponate auf. Engel hat seine radiologischen Geräte inzwischen im Pütnitzer Technikmuseum abgegeben. Die Pütnitzer, die für ihre lustigen historischen Löscheinsätze bekannt sind, werden übrigens am kommenden Sonnabendnachmittag mit ihrem Gassenhauer "Dat Schiethut brennt" erwartet. Und Ralf von Hagen weiß in seiner Parade viel Interessantes zu berichten.
Über neue Lieferungen im Konsum freuen sich derweil Karl-Heinz und Ingelore Köppe. Am Sonnabend brachten Gäste DDR-Kinderspiele vorbei. Silke Mann aus Thale hatte einst im VEB Eisen- und Hüttenwerk gearbeitet und war hellauf begeistert, die im Werk hergestellten Töpfe zu entdecken: "Das ist doch unser Leben. Mit diesen Sachen sind wir groß geworden." Köppe hatte im Konsum sogar Besuch aus Alaska von einer früheren Jeggelerin.
Das Museum hat noch bis 29. Juli täglich in der Zeit von 10 bis 18 Uhr geöffnet.