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August Lüdecke trainiert junge Voltigierer

18.12.2012, 10:04

Krumke l Der Reit-, Fahr- und Tourismusverein Krumke ist nicht zuletzt für seine Nachwuchsarbeit bekannt. Der Erfolg hat viele Väter beziehungsweise auch Opas. Opas wie August Lüdecke, die sich seit vielen Jahren ehrenamtlich engagieren, in dem Fall speziell beim Voltigieren.

Während Trainer wie Marion Schulze den Verein bei Wettkämpfen und Meisterschaften über die Landesgrenzen hinaus regelmäßig mit Spitzenergebnissen präsentieren, hütet der Dewitzer, der in diesem Jahr 75 Jahre alt wird, den Nachwuchs. Seit nahezu 20 Jahren lernen die Jüngsten des Vereins (ab sechs Jahre, zum Teil auch jünger) bei dem staatlich geprüften Landwirt das Einmaleins des Pferdeturnens, bevor sich die Betreuer der anderen sechs Voltigiergruppen die talentiertesten Reiter aus den Reihen seiner Mädchen und Jungen holen.

Pferdezucht und -sport haben Lüdecke schon in jungen Jahren begeistert. In der Zucht konnte er mit großen Pferden, aber insbesondere mit seinen Shetland-Ponys auf dem elterlichen Hof Erfolge feiern. Bis heute ist er den kleinen Pferden treu geblieben, die er auch als ideal für den Nachwuchs einschätzt. "Die Kinder müssen den Pferden in die Augen schauen können", ist seine Devise, mit der er vor Jahren auch federführend beim Aufbau der berühmten Krumker Shety-Quadrille mitgewirkt hat.

Beim Sport beließ es der Vater von zwei Töchtern und Opa von vier Enkelsöhnen sowohl beim Fahren als auch beim Reiten selbst in jungen Jahren bei Freizeitaktivitäten. Mit dem Voltigiersport freundete sich der Dewitzer erst kurz nach der Wende an, als er frisch im Vorruhestand angekommen war und sich eigentlich zu jung dafür fühlte, die Hände in den Schoß zu legen.

Der Zufall wollte es, dass er 1992 Dr. Frank Klakow über den Weg lief, als der Krumker Verein unter dessen Leitung zwar bereits gegründet und der Voltigiersport schon ein Standbein, ein Pferdesportzentrum aber noch nicht in Sicht war. Beide haben ihren Kontakt bis heute nicht bereut.

Klakow empfiehlt den Dewitzer bei den Krumker Pferdetagen regelmäßig "als einen Opa, wie man ihn sich wünscht", und Lüdecke macht der Trainerjob noch viel zu viel Spaß, als dass er ans Aufhören denken könnte. Jedenfalls nicht, "solange es die Gesundheit zulässt und meine Frau sagt, fahr da mal ruhig hin", gibt er schmunzelnd zu Protokoll. Mindestens einmal pro Woche trainiert er die Kleinsten und Jüngsten des Vereins nicht nur beim Voltigieren, sondern auch im Umgang mit dem Pferd. Pausiert wird nur, wenn er sich unpässlich fühlt oder wenn bei einer strengen Kälteperiode der Frost auch in die Reithalle kriecht und den Boden gefrieren lässt. Dann fehlt Lüdecke allerdings auch schnell etwas.

Wie viele Kinder bei ihm die Angst vor dem Pferd verloren und das Reiten an der Longe und ohne Zügel gelernt haben, kann er auf Anhieb nicht sagen. Aber bei durchschnittlich 60 bis 70 ständig voltigierenden Kindern und Jugendlichen müssen es im Laufe der vergangenen Jahre einige hundert gewesen sein. Und seine Krumker Mitstreiter hoffen, dass damit noch lange nicht Schluss ist.