Entdeckungstour durch die Einheitsgemeinde Osterburg stößt auf große Resonanz Ausflügler finden Schätze vor der Haustür
Mit einem positiven Ergebnis endete am Sonnabend eine Entdeckungstour durch die Einheitsgemeinde Osterburg, die in Vorbereitung des Tourismuskonzeptes von der Zukunftswerkstatt organisiert worden war.
Osterburg l Die Idee für die Tour hatte Bürgermeister Nico Schulz. Und Anette Bütow, Leiterin der Stadt- und Kreisbibliothek, setzte sie so gut um, dass ihr dafür von den Ausflüglern viel Lob zuteil wurde.
Rund 100 Teilnehmer hatten sich angemeldet, das anfangs kühle und regnerische Wetter sorgte dafür, dass sich schließlich etwa 80 Frauen und Männer per Bus, Kremser oder Fahrrad auf den Weg machten. Eine Wandergruppe war mangels Beteiligung nicht zustande gekommen. Dafür waren aber Leute wie Ingrid Kassebaum und Waltraud Klensmann aus Zedau, die ursprünglich wandern wollten, zum Treffpunkt auf den Osterburger August-Hilliges-Platz gekommen.
Nach der Begrüßung um 10Uhr schwang sich der Bürgermeister in den Fahrradsattel und gab damit das Startsignal. Ihm folgten mehr als 30 Radlerinnen und Radler, darunter Osterburgs Ortsbürgermeister Klaus-Peter Gose und dessen Stellvertreter Wolfgang Tramp. In Klein Rossau besichtigten sie zum Beispiel die Kirche, wo sie vom Diplom-Historiker Uwe Lenz einen Einblick sowohl in die deutsch-slawische Besiedlungsgeschichte als auch Erläuterung zum Sakralbau mit seinen gotischen Fresken bekamen. Ferner besuchten sie den Bootsverleih von Arno Friedrichs und wurden später von Ortsbürgermeister Bernd Drong mit dem Naturlehrpfad bekannt gemacht. Von dort ging es weiter nach Gladigau.
Erste Station der Busreisenden war der Vierseitenhof der Familien Faul und Kalkofen in Klein Ballerstedt. Matthias Faul, der sich seit 1992 unter anderem mit Plastiken aus Stahl, Glas, Holz und Beton sowie Malerei, Kunst am Bau und Lichtkunst künstlerisch betätigt, führte die Gruppe durch die Innenausstellung mit zahlreichen Plastiken und über das etwa 10 000 Quadratmeter umfassende Ausstellungsgelände mit Windspielen sowie Fantasiegebilden aus Stahl und Aluminium, dessen Prunkstück eine riesige, noch in Arbeit befindliche Libelle ist. Auch auf der Fahrt durch weitere Orte erwies sich der Flessauer Horst Janas als kundiger Reiseleiter.
Mit den Besonderheiten und den Reizen der Wischelandschaft, vor allem was die Geschichte der Landwirtschaft betrifft, machte Reinhard Seelig die Gäste auf dem Kremser vom Reiterhof Schünemann aus Möllendorf bekannt. Vor allem Älteren war das während der letzten Jahre entstandene Neue, wie die vom Meseberger Mühlenverein initiierte wiedererrichtete Windmühle oder der Radler- und Reiterhof Menner in Wolterslage, noch unbekannt, und sie äußerten ihre Hochachtung über den Mut, die Region auf diese Weise für Touristen attraktiver zu machen. Gleiches galt für das Hotel Albrechtshof in Düsedau, wo bereits eine Kaffeetafel für die Ausflügler gedeckt war. Dort berichtete Geschäftsführerin Marianne Albrecht-Magerl über den Umbau des elterlichen Hofes zum komfortablen Wellness-Hotel mit den vielfältigen Angeboten zur Stärkung von Körper, Geist und Sinnen. Sie verschwieg auch nicht, dass das Haus nach einer Insolvenz vor einigen Jahren an einen Investor aus Hessen versteigert worden war und dadurch 21 Mitarbeitern der Arbeitsplatz erhalten geblieben ist.
Ihr Ende fand die Entdeckungstour im Biese-Café, wo Nico Schulz eine kurze Auswertung der Tour vornahm und wegen der großen Resonanz im kommenden Jahr eine weitere Exkursion durch die Orte in Aussicht stellte, die aus Zeitgründen dieses Mal nicht berücksichtigt wurden.
Lobend äußerten sich viele Mitfahrer wie Lotti Kränzel, die sagte: "Alles war top organisiert, alle waren sehr diszipliniert, man kann nur ein großes Dankeschön sagen." Rita Pens freute sich: "Da hat sich der Bürgermeister etwas Gutes einfallen lassen, und Horst Janas hat alles gut erklärt." Für Herta Rückborn war die Fahrt "ein schönes Erlebnis, man kommt ja sonst nicht raus". Und in Bezug auf Klosterkirche und Herrenhaus in Krevese bemerkte der Stadtratsvorsitzende Matthias Köberle: "Hier habe ich wieder einmal feststellen können, welche touristischen Schätze wir vor der Haustür haben."