1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Ansturm auf Seehäuser Kürbisfest

Ausgehungert Ansturm auf Seehäuser Kürbisfest

Gut besucht: Wie ausgehungert die Einwohner von Seehausen sowie des Umlandes nach Volksfesten sind, zeigte sich beim 17. Kürbisfest.

Von Ralf Franke 11.10.2020, 16:56

Seehausen l Endlich wieder ein Volksfest in Seehausen. Vielleicht nicht immer ganz unbeschwert, aber in Scharen folgten die Hansestädter und die Gäste aus dem Umland am Sonnabend der Einladung zum Kürbisfest auf die Umfluterwiese und in die Einkaufsmeile. Sie belohnten bei der 17. Auflage der Traditionsveranstaltung den Mut und den in Corona-Zeiten nötigen Mehraufwand, um den aktuellen Hygienerichtlinien gerecht zu werden.

Zu letzterem gehörte neben Desinfektionsstellen zum Beispiel auch, die Besucherströme über die Ein- und Ausgänge an Stadtinfo, Postplatz und Lindenstraße zählbar zu lenken, damit die Veranstalter um Stadtinfo-Chefin Doreen Neumann und Bürgermeister Detlef Neumann immer wussten, wie viele Gäste sich auf dem Areal tummelten. Mehr als 600 waren es demnach nie. Bis zu 1000 hätten es auf einmal sein dürfen. Da bis in den späten Nachmittag ein Kommen und Gehen herrschte, gehen die Veranstalter allein am Umfluter von über 1000 Besuchern aus. Und in der Stadt, wo die Einzelhändler ihre Geschäfte öffneten und Aktionen von der Oldtimerausstellung bis zum Flohmarkt organisierten, herrschte ähnlicher Betrieb.

Rekordverdächtig ist das allemal. Genau kann das indes niemand sagen, weil Festgäste bislang nie registriert wurden. Die Zahl der Stände, die aus aktuellem Anlass über das gesamte Umflutergelände verteilt wurden, war mit 28 jedenfalls groß wie nie und mit Händlern, Schaustellern, Imbissanbietern, historischem Handwerk und nicht zuletzt dank der örtlichen Vereine dazu bunt gemischt.

Ganz sicher für einen Rekord steht der personelle Aufwand, den die Kommune aus aktuellem Anlass betreiben musste. Aber auch diese Hürde wurde genommen.

Erwiesenermaßen ein persönlicher Rekord war das Gewicht des Siegerkürbisses. Der Klädener Altmeister Norbert Schwellnuss lieferte eine 305 Kilo schwere Frucht ab und sicherte sich mit einer Motorsäge den Hauptpreis des Wettbewerbes, an dem er zum 13. Mal teilnahm. Eine Erklärung für die Sechs-Zentner-Beere hatte er abgesehen von seinem grünen Daumen auch. Das Schaltjahr habe für das letzte Quäntchen Gewicht und Glück gesorgt. Wie verdient der Erfolg war, beweist auch der Abstand zu den Platzierten Dirk Zaklikowski aus Osterburg und Christiane Schwellnuss, denen mit 252 und 251 Kilogramm jeweils über ein Zentner Gewicht zum Siegerkürbis fehlte.

Das Wettkochen um die Herbstfrucht fiel coronabedingt aus. Dafür gab es bei den Einzelhändlern die üblichen Schätzspiele oder den Malwettbewerb für Kinder, dessen Regie Bettina Much von Claudia Preuschoff übernommen hat. Letzteren entschied Julia Mertens vor Lea Julie Günther und Gioia Grulich mit ihrem Drachenbild für sich.

Das Fazit zu einem gelungenen Tag in der Stadt und am Umfluter hatte Ronny Worm vom DJ-Team Kotte mit der Auswahl der Hymne „Auf uns“ von Andreas Bourani eigentlich schon zur Eröffnung des Festes in ungewöhnlichen Zeiten vorweggenommen. „Wer friert uns diesen Moment ein. Besser kann es nicht sein. Denkt an die Tage, die hinter uns liegen. Wie lang‘ wir Freude und Tränen schon teilen.“