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Behrendorfer Block Stadtrat hadert mit Hausverwaltung

Die Beschwerden aus dem Wohnblock in Behrendorf zeigen Wirkung. Der Stadtrat Werben ist unzufrieden mit der Arbeit des Hausverwalters.

Von Karina Hoppe 16.12.2015, 18:00

Werben l Stadtratsmitglied Benjamin Melms hat selbst im Behrendorfer Neubaublock gewohnt. Die öffentliche Beschwerde der Bewohner (Volksstimme berichtete) kann er aus eigener Erfahrung nachvollziehen und das tat er auf der Werbener Stadtratssitzung am Dienstagabend. Das Problem mit der Sat-Anlage bestehe schon seit Jahren und sei mitnichten eine Lapalie, begann er seine Aufzählung. „Da bröckelt die Fassade, das Wasser läuft dahinter und es passiert nichts“, so Melms. Es habe zu seiner Zeit einen Wasserdurchlauf vom ersten OG ins Erdgeschoss gegeben. „Auch das blieb am Ende einfach so, die Dinge werden nicht geklärt.“ Melms sprach von Problemen mit den Herdanschlüssen und jenem mit der ergrünenden Dachrinne. Da müsse man jetzt wirklich eine Lösung finden.

Bürgermeister Jochen Hufschmidt sei die Lage völlig bewusst. Der Infrastrukturbetrieb (Eigenbetrieb) Arneburg sei auch mehrfach von ihm selbst angesprochen worden. „Letztlich hieß es immer, dass keine Handwerker zu bekommen sind. Das ist das Argument“, so Hufschmidt. Und das könne so nicht weitergehen, waren sich die Stadtratsmitglieder einig.

„Können wir nicht erstmal einen Teil des Geldes einbehalten“, fragte Doreen Behrens. Und auch Michael Schnelle betonte, dass der Eigenbetrieb Dienstleister sei, „er hat von uns einen Auftrag“. Und wenn er den nicht erfüllt, müsse man was unternehmen. Torsten Schatz will am liebsten überhaupt kein Federlesen mehr machen. „Das bringt nichts mehr, wir müssen von denen weg. Da sind andere, die warten“, sagte er. „Die packen das nicht. Die sind völlig überfordert.“ Schatz habe als Bezirksschornsteinmeister auch nur Probleme mit dem Eigenbetrieb, „nur Rennerei“. Vielleicht sollte man dem Eigenbetrieb erstmal eine Frist von vier Wochen setzen, schlug Michael Schnelle vor. „Bis dann und dann soll das behoben sein.“ Schließlich einigte sich das Gremium auf zweierlei: Der Bürgermeister wird den Eigenbetrieb noch einmal schriftlich über die Unzufriedenheit des Stadtrates informieren und betonen, dass die Mängel in Behrendorf nun schnellstens behoben werden sollen. Weiterhin möchte der Rat in Kürze grundsätzlich darüber beraten, wie es nun weitergeht. Dafür soll der Vertrag mit dem Eigenbetrieb auf den Tisch. Und das Gremium möchte auch schon mal nach links oder rechts schielen.

Ein Vergleich könnte schon in Werben gezogen werden. Jene Neubaublocks, die am Abzweig zum NP in der Straße Vor dem Seehäuser Tor stehen, würden super in Schuss gehalten. Und sie werden von einer Seehäuser Hausverwaltung bewirtschafttet. Vielleicht könnte man dort schon anklopfen.

Gemeindearbeiter, beantwortete Hufschmidt noch eine Frage, seien keineswegs für Hausmeisterarbeiten zuständig. Auch wenn sie sicher mal eine Kleinigkeit erledigen. „Aber der Hausmeisterdienst ist grundsätzlich Sache des Eigenbetriebs. Dafür wird er bezahlt.“ Der Stadtrat Werben hat sich den Fall am Dienstag auf die Fahnen geschrieben.