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Landesmittel Wasserwehr bekommt eigene Halle

Neben dem Gerätehaus der Seehäuser Feuerwehr soll auch die Wasserwehr eine Unterstellhalle für ihre Ausrüstung bekommen.

Von Ralf Franke 01.08.2019, 01:01

Seehausen l Resultierend aus dem Kampf gegen die Fluten von 2013 konnte die Verbandsgemeinde Seehausen ihre Wasserwehr mit Hilfe von Landesmitteln über zwei Jahresscheiben für rund eine halbe Million Euro technisch aufrüsten. Mit inzwischen etwa 110 Kilometern Deichen (ohne die Qualmdeiche mitzurechnen) im Einzugsgebiet von Elbe, Aland und Zehrental hat die nördlichste Gemeinde im Land im Ernstfall allerdings auch mehr Hochwasserschutzanlagen zu betreuen als jede andere Kommune in Sachsen-Anhalt.

Zwei Jahresscheiben deshalb, weil die Kommune die umfangreichen Anschaffungen von Landungsbooten über Sandsackfüllmaschinen, Transporter, Notstromversorgung oder Einsatzstellenbeleuchtung bis zu leistungsfähigen Pumpen und einfachen Schaufeln, um nur einige Beispiele zu nennen, erst einmal koordinieren musste. Außerdem war der 20-prozentige Eigenanteil nicht auf einmal zu stemmen und wurde deshalb über zwei Haushalte gesplittet

Für die Ausrüstung wird bislang eine private Halle im Nord-Osten der Stadt angemietet. Dass das keine Dauerlösung sein wird, war von Anfang an klar (wir berichteten).

Jetzt kann die Verbandsgemeinde den Bau einer eigenen Halle anschieben. Seit ein paar Tagen liegt ein Zuschussbescheid über 250.000 Euro vor. Auch in dem Fall muss die Kommune 20 Prozent der Summe aus eigener Kraft stemmen, erklärt Verbandsgemeindebürgermeister Rüdiger Kloth im Gespräch mit der Volksstimme. Gebaut wird aber erst 2020.

Derzeit geht es erst einmal ans Planen. Fest steht bislang lediglich, dass für das Geld eine Industriehalle errichtet werden soll. Heißt eine Konstruk­tion aus Stahlrahmen und -trägern mit einer doppelwandigen Blechverkleidung. Die Halle wird isoliert sein. Eine Heizung ist bei dem minimalistischen Konzept indes nicht vorgesehen.

Bekannt ist auch der künftige Standort. Die Halle wird demnach als eigenständiges Gebäude südlich des Feuerwehrgerätehauses an der Otto-Nuschke-Straße errichtet. Noch hinter dem Grillplatz der Blauröcke und so dicht an der Grundstücksgrenze zu den Bahngleisen wie möglich, um das Freigelände nicht unnötig zu beschneiden. Letzteres wurde bekanntlich auch erst kürzlich noch über das Hochwasserschadensbeseitigungsprogramm erneuert, weil dort im Fall einer Flut die Sandsacklogistik für einen Großteil der Region über die Bühne geht. Der Platz muss für die Halle nicht wieder flächig aufgenommen werden, weil die Leichtbauhalle nur Hülsenfundamente bekommt. Vielmehr soll das Betonpflaster gleich als Hallenboden dienen.

Die Abmaße der Halle stehen noch nicht fest, nur, dass sie eine überdachte Stellfläche von etwa 300 Quadratmetern bieten soll. Der Rest wird sich nach den Gegebenheiten vor Ort und nach den Vorgaben für die zu beherbergende Technik richten, so Rüdiger Kloth, der auch zur Farbgebung noch nicht viel sagen kann. Nur das: Die Halle wird nicht feuerwehrrot oder quietschgelb werden. Und auch ein „blaues Wunder“ sei nicht geplant. Man werde sich in der Beziehung nach der Hansestadt und deren Gestaltungswünschen richten.

Blau völlig ausschließen würde der Verbandsgemeindebürgermeister indes nicht. Ganz persönlich könnte er sich mit der Farbe der Wasserwehrfahrzeuge – grauer Grund mit blauen Streifen – für die Halle anfreunden.