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Denkmal Arneburger Bürger stellen Antrag

Heinrich I. soll in Arneburg ein Denkmal gesetzt werden. Allerdings ist das Vorhaben etwas ins Stocken geraten.

Von Ingo Gutsche 24.05.2020, 21:00

Arneburg l Benötigt der Arneburger Burgberg als touristische Aufwertung ein Heinrich-Denkmal? Gegen diese Bestrebungen gibt es Widerstand. Der Stadtrat setzt sich auf seiner morgigen Sitzung mit einem Einwohnerantrag auseinander. Dieser hat eine Befragung der Einwohner zum Denkmal zum Ziel.

Der Arneburger Kultur- und Heimatverein brachte ein Denkmal für den Burgberg ins Spiel: Heinrich I, der verantwortlich für die Burg der Stadt sein soll, sollte sich als Figur dort wiederfinden. Die Kommune nahm die Pläne auf, setzte sich mit einem Künstler in Verbindung, der seine Varianten während einer öffentlichen Versammlung Anfang dieses Jahres vorstellte. Der Eberswalder Metallbildhauer Eckhard Herrmann präsentierte acht Entwürfe. Der Künstler sprach an dem Abend von einer Höhe von etwa 2,20 Meter ohne Sockel, auch wenn der Stadtrat letztendlich über das Erscheinungsbild der Statue entscheiden würde. Das Projekt schien Fahrt aufzunehmen, ist jedoch ins Stocken geraten. In der Stadt gab es zum geplanten Denkmal kritische Töne.

Und so initiierte eine Gruppe um Ingrid Nakelski eine Unterschriften-Aktion, um einen Einwohner-Antrag herbeizuführen. Und dieser erfüllt alle Voraussetzungen. 49 Arneburger haben ihn unterzeichnet und sprechen sich in diesem Zusammenhang für eine Bürgerbefragung aus. „Wir wollen nicht, das über unsere Köpfe hinweg bestimmt wird“, sagt Nakelski über das Denkmal-Vorhaben. „Schließlich sind wir alle an der Gestaltung des Burgbergs interessiert.“ Sie erinnert zudem an die vor fünf Jahren eingeweihte Aussichtsplattform auf dem Burgberg, als die Bürger in das Projekt nicht eingebunden worden seien. Ob die Radlerinnen und Radler, die auf dem Elberadweg durch den Ort gelangen, Interesse an einem Denkmal haben, bezweifelt die 69-Jährige. Die radelnden Touristen würden sich „eher an der schönen Natur erfreuen“.

Der Burgberg ist zweifelsohne ein beliebter Ort. Die Errichtung einer überlebensgroßen Skulptur würde die Gestalt des Areals verändern. „Aus Sicht der Unterstützerinnen und Unterstützer des Einwohnerantrags können eine umfassende Unterrichtung zum Beratungs- und Planungsstand die gebotene Transparenz in Bezug auf die in Rede stehende Skulptur herstellen“, heißt es unter anderem in dem Antrag. „Eine Befragung der Bürgerinnen und Bürger kann darüberhinaus zu einer Versachlichung und Entpolarisierung der Debatte beitragen“, steht ferner in ihm geschrieben.

Der Stadtrat wird am Dienstag über die Zulässigkeit des Einwohnerantrags befinden. Die Bürgerbefragung ist Teil des Antrags. Desweiteren fordern die Unterzeichner auch eine Einwohner-Versammlung zum Stand der Planung zum Denkmal, auch was den Standort und die Finanzierung anbelangt. In der Versammlung sollten weitere, „insbesondere bauliche Vorhaben zum 1100. Stadtjubiläum“ zur Sprache kommen.

Die Stadtratssitzung beginnt am kommenden Dienstag um 19 Uhr in der Arneburger Stadthalle.