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Entsorgung Osterburger fordern Laubsäcke

Wohin mit dem Laub der kommunalen Straßenbäume? Die Osterburger Petra und Andreas Zuther fordern Laubsäcke.

Von Nico Maß 10.10.2020, 01:01

Osterburg l Petra und Andreas Zuther wohnen seit vier Jahren an der Lindenstraße in Osterburg. Schon von Anfang an machte ihnen der vor der Haustür stehende Lindenbaum Sorgen. So vermissen sie, dass sich Stadtmitarbeiter um das Grün kümmern, die Linde schneiden und beispielsweise trockene Äste beseitigen. Mit Abstand größtes Ärgernis ist allerdings das Laub, das sich vor dem Haus sammelt und mitunter auf den Hof oder sogar in die Wohnung weht. Die eigene Biotonne für die Entsorgung der Blätter nutzen zu müssen, könne auf keinen Fall eine Lösung auf Dauer sein. Schon gar nicht, weil die bisher kostenfreie Biotonne schon im nächsten Jahr Geschichte sein dürfte. Zwar steht der entsprechende Beschluss des Stendaler Kreistages noch aus. Es gilt aber schon jetzt als faktisch sicher, dass die Entleerung der Biotonne ab 2021 kostenpflichtig ist.

Petra und Andreas Zuther sehen dringenden Handlungsbedarf bei der Einheitsgemeinde. Die müsse entsprechende Möglichkeiten schaffen, um das Laub entsorgen zu können. „Wie das auch andere Kommunen machen“, sagt Andreas Zuther. „Kaum raus aus der Einheitsgemeinde Osterburg, sieht man Laubsäcke an den Straßen, die von den jeweiligen Kommunen bereitgestellt werden. Warum ist das nicht in Osterburg möglich?“, fragt er. Ein Beispiel dafür bietet die Einheitsgemeinde Bismark, die bei entsprechendem Bedarf Laubsäcke zur Verfügung stellt und die Entsorgung übernimmt. Abseits von Laubsäcken hält Andreas Zuther aber auch eine weitere Variante für denkbar. So könnten im Stadtgebiet Sammelplätze für das Laub eingerichtet werden, „natürlich würden wir das Laub dann auch selbst dort hinbringen“, stellt der Osterburger klar.

Bauamtsleiter Matthias Köberle kennt das Ärgernis mit der Laubentsorgung vor allem aus Dörfern der Einheitsgemeinde. Genau aus diesem Grund starte die Kommune in Kürze ein Pilotprojekt mit abschließbaren Laubcontainern, die voraussichtlich in Krevese und Dequede aufgestellt werden. Die Erfahrungen mit den von einer Fremdfirma zu entsorgenden Containern würden in der Verwaltung ausgewertet, kündigte der Bauamtsleiter an. Von Laubsäcken für das Osterburger Stadtgebiet habe das Rathaus bisher Abstand gehalten, „weil sie mit Sicherheit nicht nur mit Laub und Grün gefüllt werden“, gab Köberle zu bedenken. Nicht zuletzt stehe der Einheitsgemeinde aktuell auch noch keine Technik zur Verfügung, „mit der wir derartige Säcke aufnehmen und entsorgen können. Und ein Kauf dieser Technik wäre mit nicht unerheblichen Anschaffungskosten verbunden“, fügte der Bauamtsleiter hinzu.

Bürgermeister Nico Schulz (Freie Wähler) zeigte gegenüber der Volksstimme Verständnis für die Forderung, zukünftig Laubsäcke oder andere Alternativen für die Entsorgung der Blätter zur Verfügung zu stellen. Dass der Landkreis die Biotonne gebührenpflichtig stellt, stehe zwar noch nicht gänzlich fest, sei aber dennoch wahrscheinlich, bestätigte er. Vor diesem Hintergrund einer gebührenpflichtigen Biotonne sei es deshalb durchaus geboten, „dass wir unsere bisherige Position zur Laubentsorgung überprüfen und womöglich zu einer Neubewertung gelangen“. Konkreter äußerte sich der Bürgermeister zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht.