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Feuerwehr-Bilanz Rekord mit 254 Einsätze in Oschersleben

Insgesamt 254-mal wurden die Feuerwehren der Einheitsgemeinde Osterburg in diesem Jahr alarmiert. Das ist neuer Rekord.

Von Jörg Gerber 27.11.2017, 18:00

Osterburg l Traditionell eine Woche vor dem ersten Advent war es wieder soweit. Osterburgs Stadtwehrleiter Sven Engel eröffnete die Jahresabschlussversammlung der Freiwilligen Feuerwehren der Hansestadt Osterburg. Akribisch aufgearbeitet hatte er Höhen und Tiefen des Jahres und es war ein Jahr, das es in sich hatte. Von einem einsatzreichen Jahr konnte er berichten, selbst am Versammlungstag gab es für die Kameraden noch zwei Einsätze, zu denen sie ausrücken mussten.

Insgesamt, so Engel, gab es im Berichtszeitraum 254 Alarmierungen. Damit wurden selbst die einsatzstarken Jahre übertroffen, wo die Kameraden im Hochwassereinsatz waren. Zurückblickend auf die vergangenen 20 Jahre waren es 2355 Einsätze. Für den Stadtwehrleiter ein deutliches Zeichen für die Notwendigkeit der Freiwilligen Feuerwehren auch auf der Fläche verteilt.

Hauptsächlich waren es die Stürme in diesem Jahr, die für viele Einsätze sorgten. Aber es musste auch zu mehreren Getreidebränden ausgerückt werden. Und das, obwohl es doch einen eher feuchten Sommer gab. Fast jede Wehr der Einheitsgemeinde wurde dabei benötigt und logischerweise sind es die Osterburger Kameraden, die die meisten Einsätze hatten. Zurückblickend auf die vergangenen 20 Jahre ist es ein Schnitt von 77 Einsätzen im Jahr.

Kritisch bemerkte der Stadtwehrleiter, dass nach wie vor am Tage zu wenig Einsatzkräfte zur Verfügung stehen und leider sei diese Tendenz auch noch steigend. Gab es vor Jahren noch 562 Einsatzkräfte in allen Wehren, so ist diese Zahl inzwischen auf 431 gesunken. Damit sei dann auch die Schmerzgrenze erreicht. Ältere Kameraden würden gehen, junge nicht genug nachkommen, nannte er die Hauptursache.

Brände und Stürme riefen die Wehren auf den Plan, wobei es vor allem „Xavier“ war, der für bisher nicht gekannte Einsatzzahlen sorgte. Bei diesem Sturm, am 5. Oktober, wurde den Kameraden alles abverlangt. Schwerpunkte dabei waren das Freimachen mehrerer Straßen. Aber sie wurden auch zu Dachschäden gerufen und eilten zur Hilfe, als auf der Bahnstrecke zwischen Osterburg und Seehausen ein Zug evakuiert werden musste. Feldbrände, Brände an Erntemaschinen, Ölspurbeseitigungen und Unfälle machten weitere Einsätze notwendig. Neben den Einsätzen gab es Wettkämpfe und auch viele Ausbildungsstunden, die von den Kameraden ehrenamtlich besucht wurden.

Weiter informierte der Stadtwehrleiter über verschiedene Investitionen wie Funkmeldeempfänger, Notfallrucksäcke, Löschwasserbrunnen oder auch Reparaturarbeiten an den Fahrzeugen.

Begrüßt wurden von ihm und auch vom Kreisbrandmeister Ringhard Friedrich verschiedene Maßnahmen, die derzeit im Osterburger Stadtrat beraten werden und die der Erhöhung der Attraktivität in der Mitarbeit der Feuerwehr dienen sollen. Da stehen beispielsweise die Möglichkeiten einer Einstellung in stadteigenen Betrieben oder die Übernahme der Kosten für die Mitglieder der Kinder- und Jugendwehren bei ihrem Zeltlager.

Der Kreisbrandmeister brachte auch seine Freude zum Ausdruck, dass die Arbeit der Kameraden bei den Stürmen auch auf den Osterburger Literaturtagen gewürdigt wurde. Hervorragend wurde das auch am Freitagabend dokumentiert, sagte er. Befördert wurden an diesem Abend Hartwig Brünsch, Frank Mischkowski und Marko Röhl. Das Trio darf sich nun Hauptbrandmeister nennen.