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Frauenlesenacht Scholz: "Wer sündigt, soll nicht frieren"

Mit „Zwischen Himmel und Hölle“ bescherte Diana Kokot dem Publikum in der Osterburger Bibliothek am Freitag einen unterhaltsamen Abend.

Von Astrid Mathis 11.10.2015, 15:01

Osterburg l Die Leiterin der Kreisvolkshochschule, Sabine Krüger, begrüßte die Zuhörerinnen traditionell in der Stadt- und Kreisbibliothek Osterburg.

Tradition ist an diesem Abend auch Musik. Erstmals gestaltete die vielseitig begabte Pauline Woop aus Osterburg mit ihrer Geige die Minuten zwischen den Zeilen. Elf Leserinnen hatten Anekdoten und Phantastisches im Gepäck. Jeweils eingeleitet durch eins von Diana Kokots beliebten Zitaten teilten sie ihre Gedanken zwischen Himmel und Hölle. Sagen wir es mal so wie sie: „Des Menschen Wille ist sein Himmelreich beziehungsweise der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.“

Die Hölle, so stellte sich heraus, kann vor allem das Verlassenwerden sein. Die Osterburgerin Christine Neumann aus Osterburg schilderte zum Beispiel das böse Erwachen zu Studentenzeiten mit einem Micha, dessen eigentliche Freundin im achten Monat schwanger war. Die Idenerin Grit Stange dichtete ein paar Zeilen über den alten Otto, der sich von seiner Hilde verwöhnen lässt, aber vor der jungen Supermarktverkäuferin mopsfidel tut. Reiseleiterin Sigrid Rohde verriet, dass man Himmel und Hölle tatsächlich in Thailand besichtigen kann. Stadtführerin Beate Böge machte Werbung für die Himmelsleiter und Magdeburg. Die Seehäuserin Birgit Conrad erzählte von dem Aha-Erlebnis eines jungen Studenten, der im Suff den Nikolausteller von Nachbars Tochter leer macht und dann in den Flur kotzt. Für Lyrik mit besonderer Klangfarbe war die sechsfache Uroma Ingrid Ohle aus Klein Schwechten traditionell zuständig. Dass man im Alter nicht mehr duften und bunte Haare haben soll, erzählte sie, graue, kurze Haare und beigefarbene Sachen, das wäre auch die Hölle.

Am meisten strapazierte Eva Scholz die Lachmuskeln. Sie philosophierte wie folgt: „Unser Pfarrer kommt bestimmt in den Himmel: Wer so oft nach oben guckt, darf gar nicht woanders hin. Und wer sündigt, soll später mal nicht frieren.“ Statt Herzen wünscht sie sich bei Hochzeiten auch mal Eierstöcke aus Nelken auf der Motorhaube. Die gäbe es wenigstens paarweise.

Auch Diana Kokot war sich vieler Lacher sicher, denn sie erfreute das Publikum mit solchen Zitaten wie: „Ein Paradies, das man nicht verlassen kann, ist auch die Hölle.“