Seehäuser Verbandsgemeindewehrleitung sorgt für Ärger bei Brandbekämpfern Freiwillige Feuerwehr Rathsleben droht mit Selbstauflösung
Die Freiwillige Feuerwehr Rathsleben droht sich aufzulösen. Grund sind zwei Vorkommnisse, die zur Verärgerung der Brandbekämpfertruppe um Wehrleiter Andreas Moesenthin geführt haben.
Rathsleben l Wie Bernd Prange am Montag den Verbandsgemeinderat informierte, habe sich der stellvertretende Verbandsgemeindewehrleiter, Karsten Noffke (Wehrleiter von Lückstedt), das Notstrom-Aggregat der Rathslebener Wehr aushändigen lassen, ohne zuvor Rücksprache mit der dortigen Wehrleitung gehalten zu haben. Lediglich in einem Telefonat unmittelbar vorher sei Moesenthin von Noffke darüber informiert worden. Das funktionstüchtige und DIN-gerechte Aggregat steht nun in Lückstedt.
Die Rathslebener Wehrleitung, so Prange weiter, sei dann zum vergangenen Donnerstag zu einem Gespräch mit der Verbandsgemeindewehrleitung geladen worden. Dort sei ihnen mitgeteilt worden, dass ihre Wehr aufgelöst werden soll. Die 16 Kameraden sollten der Feuerwehr Kossebau angegliedert werden. Analog solle mit der Feuerwehr Lindenberg verfahren werden, die Groß Garz angegliedert werde. Die Verbandsgemeindewehrleitung habe zudem darüber informiert, dass diese Entscheidungen auf Ebene der Verbandsgemeinde Seehausen gefällt worden seien. "Als ich davon erfuhr, habe ich sofort den Verbandsgemeindebürgermeister angerufen, der gegenüber mir betonte, nichts von den Absprachen bezüglich der Feuerwehr Rathsleben zu wissen", so Prange. Sichtlich verärgert zeigte sich bei der Sitzung am Montag auch der Vorsitzende des Verbandsgemeinderates, Karsten Reinhardt. "Ich verwehre mich dagegen, dass die Verbandsgemeindewehrleitung bezüglich dieser Entscheidung in meinem Namen redet."
Gegenüber der Volksstimme sagte Bürgermeister Prange gestern: "Ich finde es nicht gut, dass man auf Ebene der Verbandsgemeindewehrleitung über die Köpfe der Bürgermeister und des Verbandsgemeinderates entscheidet. Überhaupt, wie die ganze Angelegenheit ablief, ist sehr bedenklich. Das ist keine Art und Weise, mit Kameraden umzugehen, die freiwillig Dienst für die Allgemeinheit tun. Ich bin froh, dass wir die Feuerwehren in den Orten haben. Und ich bin stolz darauf. In Rathsleben gehören von 36 Einwohnern 16 der Feuerwehr an. Das ist eine Zahl, die sich sehen lassen kann. Auch wenn in manchen Dörfern schon länger nichts passiert ist, heißt das nicht, dass die Wehren nicht gebraucht werden. Jederzeit kann ein Einsatz erforderlich werden."
Wie Andreas Moesenthin gegenüber der Volksstimme ausführt, habe die Wehrleitung nach dem erwähnten Gespräch Rücksprache mit den Rathslebener Kameraden gehalten. "Kein Kamerad will der Feuerwehr Kossebau zugeordnet werden. Sollte die Auflösung und Zuordnung nach Kossebau mit Zwang durchgesetzt werden, will von unseren Kameraden keiner mehr ehrenamtlich Dienst tun. Der Beschluss zur Auflösung ist aber noch nicht beschlossene Sache. Wir hoffen, dass wir als Rathslebener Wehr weiterhin Bestand haben."