Literaturtage feiern Abschluss Heitere Texte und Polonäse zum Finale
"Texte treffen Celtic Music": Ein Sextett des Clubs der Altmärkischen Autoren präsentierte zum Finale der Literaturtage heitere Episoden. Und musikalisch zeigten "Luna Melisande" ihr Können.
Osterburg l Mit einem einer Ballade ähnelnden Song, in dem die Musik als Lebensquell bezeichnet wird, begannen "Luna Melisande" den Abend im Hotel "Zum Kanzler". Ruhig und besinnlich. Dies sollte sich nicht nur in ihrem Part ändern. Mit heiteren Episoden gaben die Mitglieder des Clubs Altmärkischer Autoren dem Abend, der traditionell mit "Texte treffen Celtic Music" überschrieben war, die literarische Note. Zum nach mehr als drei Stunden angelangten Finale stand "Mat Coleman", Geiger und Kopf von "Luna Melisande", auf dem Tisch, um sich jubelnde Gäste. Eindeutiger Beleg einer mehr als würdevollen Veranstaltung der Osterburger Literaturtage, die am Samstagabend den Abschluss darstellte.
Zu Beginn des literarisch-musikalischen Abends bilanzierte Moderator Edgar Kraul, auch Mitglied im Club Altmärkischer Autoren, die vergangenen zwei Wochen. "Interessant und ereignisreich" nannte er sie. Und das Finale der Literaturtage wurde diesen Attributen vollauf gerecht. "Tradition ist Tradition", fuhr Kraul fort und wandte sich an die Musiker von "Luna Melisande", die die Besucher mit ihren keltischen Klängen mit auf eine Reise zur grünen Insel nahmen. Im Vorjahr löste Kleszmer die "Celtic Music" ab, um in diesem Jahr wieder im Mittelpunkt zu stehen. Übrigens zum elften Mal bei der 13. Auflage wurde irische Folklore mit den Texten der Autoren gepaart. Und diese boten Amüsantes. Danuta Ahrends setzte sich mit dem Älterwerden auseinander, wobei der Mann ausfallendes Haar zu einer sexy Glatze kürt und die Frauen wegen ihrer Menopause ganzjährig baden könnten. Anja Heinze machte beim Blind Date eine besondere Erfahrung. Ein am Telefon nervender Holz-Händler, der ihr schließlich die nicht bestellte Ware liefern wollte, entpuppte sich als Date-Partner. Helga Albert entdeckte eine späte Liebe, die sie auf keinen Fall eingehen wollte. Erst zierte sie sich, obwohl ihr der neue Partner hilfreich sein und den Abend verschönern könnte, aber heute möchte sie ohne ihn nicht mehr sein. Gemeint ist ihr geliebter Laptop.
Astrid Mathis berichtete von ihren Erlebnissen als Radbegleiterin in Schottland, wo sie mit ihrer aus Pädagogen bestehenden Gruppe so ihre Probleme hatte. Diese benötigten Bedenkzeit bei der Unterkunftswahl bis die Zimmer weg waren. Sie kam zu dem Entschluss: "Ich bremse nicht mehr für Schafe. Ich bremse auch nicht mehr für Radfahrer." Clemens Garlipp, als Schüler der Jüngste im Bunde, hinterließ nicht nur mit seinem Reim über ein Herbstgemälde Eindruck. Vor allem mit seinen Zwischentexten brachte der Poetry-Slam-Fan die Leute zum Lachen.
In Loriot-Manier standen zum literarischen Finale Danuta Ahrends und Thomas Stein mit einem Dialog auf der Bühne. Aus trauter Zweisamkeit am Strand entwickelte sich durch die Frage "Ist dir die hübsche Blondine aufgefallen?" ein Streit. Meistens sei es so, so der Mann von den lästigen Fragen seiner Gattin genervt, dass Blondinen blöd sind. Darauf sie entsetzt: "Aber du hast mich doch damals angesprochen."
Matthias Kohlmann ("Mat Coleman"), Kim Avery und Michael Lang von "Luna Melisande" sangen über Irland, Molly Malone und über das goldene Vögelchen, wobei sie ihr umfangreiches Repertoire auch mit Mandoline, keltischer Handtrommel, Geige und E-Gitarre unter Beweis stellten. Begeistert gingen die Gäste mit, spendeten frenetisch Beifall und bildeten eine Polonäse.