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Ausstellung in Werben öffnet am kommenden Mittwoch Heribert C. Ottersbach zeigt "Kafkas Zimmer"

Von Ingrid Bahß 17.06.2011, 04:26

Werben erlebt in der kommenden Woche eine Ausstellung von internationalem Rang. Heribert C. Ottersbach stellt in der Salzkirche Bilder unter dem Titel "Kafkas Zimmer" aus. Die Schau wird am Mittwoch, 22. Juni, eröffnet.

Werben. Heribert C. Ottersbach, Professor für Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, gehört mit Ausstellungen in den Kunstmetropolen Liverpool, New York, Stockholm, London, Berlin zu den international bekannten Künstlern.

Seine Werke befinden sich in öffentlichen Sammlungen im Museum Ludwig Köln, im Museum of Modern Art in New York, in der National Gallery of Art in Washington, in der National Gallery of Australia in Canberra. Kommende Woche nun stellt er in Werben aus. In der Salzkirche präsentiert er eine achtteilige Serie, die er mit dem Titel "Kafkas Zimmer" überschrieb und die zwischen 2008 und 2011 entstand.

Professor Ottersbach lebt in Leipzig und Sörmland/Schweden. Nach dem Studium der Kunst, Germanistik und Philosophie hielt er sich zu Studienzwecken in Portugal, New York und Paris auf. 2001 hatte er einen Lehrauftrag an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Im Anschluss war er Gastprofessor an der California State University in Los Angeles.

2009 kam er wieder nach Leipzig, um die Nachfolge von Neo Rauch an der Hochschule für Grafik und Buchkunst anzutreten.

Für Ottersbach ist die Malerei ein Ort, gedankliche Vorgänge malerisch-bildnerisch zu platzieren und ebenfalls ein integraler Bestandteil des gesellschaftlichen Diskurses der Gegenwart, an dem sich diese Kunstgattung beteiligen muss, wenn sie nicht zur reinen Dekoration verkommen will. Er ist der Meinung, dass die Malerei noch viel stärker digitale Bildwelten würdigen, verwerten und nutzen sollte.

Vernissage mit Komponist Tsangaris

Ottersbach malt gescheiterte Träume, Idyllen, die im Moment der Bildentstehung aufhören, Idyllen zu sein. Seine Motive sind häufig in ein unwirkliches Licht getaucht und wirken dann beinahe wie Negative oder wie die Momentaufnahmen einer sich langsam ausblendenden Erinnerung.

Der Künstler sagt dazu: "Ich selbst bewege mich mit vielen meiner Bilder und Bildgenerierungen exakt in jenem Bereich der Wahrnehmung, wo Erinnerung und Deja-vu mit dem Sichtbaren sich überschneiden, beiläufig nur, wie von ungefähr, zufällig. Viele dieser Personen, Räume, Gebäude, Situationen, die auf meinen Bildern auszumachen sind, kommen einem irgendwie bekannt vor. Aber: Es sind lediglich Projektionen - mediatisierte Bilder. Sie ähneln vielleicht Wahrnehmungsmustern und Schemata, sie ähneln erinnerten Bildern, aber nicht sich selbst."

Die Schau in der Werbener Salzkirche wird am Mittwoch um 19 Uhr eröffnet. Die Vernissage begleitet Manos Tsangaris, Professor für Komposition an der Hochschule für Musik in Dresden, mit eigenen Werken. Tsangaris und Ottersbach kennen sich von gemeinsamen Kunstprojekten in Köln.

Tsangaris erhielt unter anderem den Kunstpreis der Akademie der Künste Berlin, deren Mitglied er auch ist. Seit den 70er Jahren gibt er Gedichte heraus, tritt als Solist und gemeinsam mit verschiedenen Musikgruppen auf. Er nahm an Festivals in New York, Linz, St. Petersburg, Yokohama, Straßbourg teil. Im Jahre 2009 wurde er zum Professor für Komposition an die Hochschule für Musik nach Dresden berufen.

Künstler sind erstmals in der Region

Heribert Ottersbach und Manos Tsangaris freuen sich darauf, mit dem gemeinsamen Vorhaben an die bewährte künstlerische Zusammenarbeit in Köln anknüpfen zu können. Ein besonderer Reiz liegt für sie darin, sich mit Werben an einem Ort und in einer Region vorzustellen, die beide bisher nicht betreten haben.

Interessant ist ebenfalls für beide Künstler, sich mit einem Kunstprojekt in den ländlichen Raum zu begeben.

Die Ausstellung "Kafkas Zimmer" ist lediglich fünf Tage in Werben zu sehen. Die Salzkirche öffnet nach der Vernissage ihre Pforten für die Besucher der Präsentation vom Donnerstag, 23. Juni, bis zum Sonntag, 26. Juni, jeweils in der Zeit von 10 bis 20 Uhr.