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  7. Hobbyhistoriker erforscht die Geschichte altmärkischer Familien

In seinem ersten Buch beschäftigt sich Dieter Fettback mit Thomas Christoph Reindel, Scharfrichter und Tierarzt in Werben und Stendal Hobbyhistoriker erforscht die Geschichte altmärkischer Familien

30.06.2012, 03:25

Werben/Osterburg (fsc) l Die altmärkische Literatur ist um eine weitere Edition reicher geworden. Der Osterburger Hobbyhistoriker und -genealoge Dieter Fettback hat die erste Publikation seiner genealogischen Schriftenreihe "Familien in der Altmark" vorgelegt. Darin beschäftigt er sich mit der Genealogie (Familiengeschichts- oder Ahnenforschung) von Thomas Christoph Reindel (1782 bis 1843), Scharfrichter, Tierarzt und Abdecker in Stendal sowie Werben.

Der aus Stendal stammende Autor ist Mitglied unter anderem im Altmärkischen Heimatbund und in der Arbeitsgemeinschaft Genealogie Magdeburg. Er war von 1970 bis 1990 als Ingenieur im damaligen VEB (B) Projektierung Landbau Osterburg tätig.

Er gestattet mit dieser Schriftenreihe Rückblicke auf altmärkische Familien, deren einstige Berufe und Geschichten und bietet anderen Interessierten, die sich mit Ahnenforschung beschäftigen, eine Plattform, ihrerseits ihre Ergebnisse anderen mitzuteilen. "Ein Vorhaben, dem Beifall zu spenden ist und dem man nur die allerbesten Erfolge wünschen kann", schreibt Dr. Ilse Schumann, Oberbibliotheksrätin i. R. und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft für Mitteldeutsche Familienforschung, im Geleitwort zum ersten Büchlein der Reihe. Sie wertet es als "kleines genealogisches Nachschlagwerk der Altmark", dem noch viele folgen mögen.

Noch heute dürfte Reindel vor allem älteren Osterburgern ein bekannter Name sein; die Familie war beispielsweise in der heutigen Bismarker Straße 64 ansässig gewesen. "Anfang der 1970er Jahre", erinnert sich der Autor in der Vorbemerkung seines Büchleins hatte Frau Martha Rendel Teile (dieses Anwesens) an die ZBE Landwirtschaftsbau Osterburg (aus dem 1977 der VEB (B) Projektierung Landbau hervorgegangen war) abgegeben."

Fettback hatte unter anderem herausgefunden, dass früher die Berufe Scharfrichter, Tierarzt und Abdecker etwas verbunden hatte. Er begann also in der ihm vorliegenden altmärkischen Heimatliteratur und in speziellen Veröffentlichungen zielgerichtet nach diesen alten Berufen zu suchen. "Ich wollte so nahe wie möglich an die Quellen herankommen", sagte er. So hatte er zur Familie Reindel in staatlichen und kirchlichen Archiven sorgfältig recherchiert und Originalquellen hinzugezogen, so dass er deren Geschichte über bereits bestehende Veröffentlichungen anderer Familienforscher ergänzen, aktualisieren und weiterführen konnte. "Ich war fasziniert, welche Fülle von Fakten sich durch meine Archivrecherchen ergeben hatten", berichtete Fettback der Volksstimme.

Die einzelnen Familien werden in den Broschüren in Form von Familienblättern - Vorfahren- beziehungsweise Nachfahrenübersichten -, alle durch ein Ahnenprogramm ermittelt, dargestellt. Die Quellen hat der Autor direkt den genealogischen Daten zugeordnet. Die wortgetreue Wiedergabe der einheitlichen Spaltentexte für die Aufgebotenen und Getrauten, die Geborenen und Getauften, die Gestorbenen und Begrabenen aus den Kirchenbüchern ab 1815 ist in Tabellenform angeordnet. Paten und Taufzeugen sind im kompletten Namens- und Ortsverzeichnis am Ende des Buches aufgeführt.

Demnächst erscheint als zweites Heft von Dieter Fettback die Familiengeschichte von "Andreas Schulze (1787 bis 1850), Meister, Schulhalter, Grundsitzer und Schneider in Vinzelberg, Querstedt, Deetz und Nahrstedt". In Vorbereitung sind Heft 3 "Jürgen Erdmann Fettback (1765 bis 1848), Schneidermeister, Schullehrer und Küster in Rönnebeck" (Dieter Fettback) und "Rudolf Dülon (1807 bis 1870), Lebensweg eines altmärkischen Pastors" (Gustav-Adolf Biewald) und Heft 4 "Scharfrichterknechte, Scharfrichter und Abdecker in Osterburg im 19. Jahrhundert" (Dieter Fettback).

Die Bücher von Dieter Fettback sind im Kreismuseum Osterburg, in der "Bücherecke" in Osterburg und in der Altmärkischen Buchhandlung in Seehausen erhältlich.