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Ärztliche Direktorin besucht Salus-Tagesklinik Seehausen In der Altmark herrscht akuter Psychiatermangel

Von Andreas Puls 29.06.2012, 05:11

Ihren Antrittsbesuch machte am Mittwoch die neue Ärztliche Direktorin des Salus-Fachklinikums Uchtspringe in der Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Seehausen. Dabei kam das Gespräch auch auf den Fachkräftemangel im psychotherapeutischen Bereich in der Altmark.

Seehausen l Seit April dieses Jahres ist Dr. Michaela Poley Ärztliche Direktorin des Salus-Fachklinikums Uchtspringe. Sie löste in dieser Funktion Dr. Bernd Hahndorf ab, der in den Ruhestand ging. Die ärztliche Klinikchefin besucht nach und nach alle zum Fachklinikum gehörenden Einrichtungen, um sich vorzustellen, sich vor Ort ein Bild zu machen und das Personal kennenzulernen. Erstmals kam sie am Mittwoch nach Seehausen.

"Ich bin angenehm überrascht über den hervorragenden baulichen Zustand des Seehäuser Krankenhauses und auch der Tagesklinik. Der gesamte Eindruck ist einfach positiv", so Dr. Poley, die unter anderem vom Chefarzt der Tagesklinik, Dr. Winfried Sporns, der Psychologin Sandra Stütz und der Stationsschwester Dorothee Schulze empfangen wurde. Auch die Verwaltungsleiterin des Seehäuser Krankenhauses, Heike Leue, hatte sie kurz begrüßt. Sporns berichtete von einer sehr guten Arbeitsatmosphäre in seiner Einrichtung und dass diese voll ausgelastet ist.

Dr. Sporns im Altkreis Osterburg derzeit der einzige Psychiater

Thema war bei dem Gespräch auch das Problem des Fachkräftemangels im psychothearpeutischen Bereich in der Altmark. Eine Reihe von praktizierenden Psychiatern und Psychologen im gesamten Bereich sind in den Ruhestand gegangen, gehen demnächst in Rente oder fallen krankeitsbedingt aus. "Ich bin derzeit der einzige Psychiater im ganzen Altkreis Osterburg", berichtete Sporns. Ähnlich angespannt sei die Situation im gesamten Bereich Stendal und auch im Altmarkkreis Salzwedel. Das Fachklinikum Uchspringe versuche mit seinen Einrichtungen und zusätzlichen Sprechstunden den Mangel auszugleichen. So sei beispielsweise Dr. Bernd Hahndorf weiterhin in Stendal tätig, wo er im Ambulanten Versorgungszentrum psychiatrische und neurologische Sprechstunden durchführt. Trotzdem, so Sporns, müsse von einem akuten Fachkräftemangel gesprochen werden.

Hoffnung auf Verbesserung der Versorgungssituation

Wie Poley berichtete, liefen gegenwärtig jedoch Bewerbungsgespräche. Bei den Neueinstellungen von Ärzten solle auch an die ambulante psychiatrische Versorgung gedacht werden. Das betreffe auch die neurologische Ambulanz. Einen weiteren Anlass zur Hoffnung gäben zudem Überlegungen, dass in Zukunft auch mehr derartige Ambulanzsprechstunden in der Seehäuser Filialpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung stattfinden könnten, hieß es in der Gesprächsrunde.