Vandalismus im Jerichower Land Chaoten verwüsten Garten in Möser: Polizei sucht Zeugen
Am vergangenen Wochenende hat eine Gruppe ein Grundstück in Möser verwüstet. Denny Hitzeroth reagiert auf das Geschehen und spricht über Präventionsmaßnahmen.

Möser. - Tatort Thälmannstraße in Möser. Unweit der Sekundarschule soll eine Gruppe vermutlich jugendlicher Täter am Samstag der vergangenen Woche in einem Vorgarten randaliert haben. Wie die Polizei Burg mitteilt, sollen dabei Blumenkästen und Gartenmöbel umhergeworfen worden sein.
Immer wieder kommt es in der Gartenstadt zu Fällen von Sachbeschädigung. Diese waren zuvor jedoch häufig im Bereich des Bahnhofes geschehen. Mit der Verwüstung eines Privatgrundstückes wurde nun eine neue Qualität erreicht.
Wie Opfer sich verhalten sollten
Im Gespräch mit der Volksstimme reagiert Mösers Ortsbürgermeister Denny Hitzeroth (SPD) auf den Fall und erklärt, wie Einwohner in solchen Fällen handeln sollten und welche Maßnahmen im Zuge der Taten getroffen werden und wurden.
„Ich habe am Samstagvormittag davon erfahren und habe dann in Abstimmung mit den Zeugen und Geschädigten eine Anzeige erstattet“, berichtete Bürgermeister Hitzeroth.
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Oftmals sei es so, dass Menschen denken würden, dass eine solche Anzeige sinnlos sei, da es sich nur um Sachbeschädigung handele. „Es ist aber wichtig, dass eine Anzeige erstattet wird, weil auch nur so die Bestreifung in Möser durch die Polizei zu diesen Abendstunden ausgerichtet werden kann.“
Das sei auch eines der Ergebnisse, die bei einem Gespräch mit den Sicherheitskräften herausgekommen sei.
Möser kein Schwerpunkt für Kriminalität
„Möser ist nach wie vor sicher“, betont der Ortsbürgermeister. Aufgrund der Fälle in der Vergangenheit (Flaschenwurf auf einen Zug, Zerstörung eines Rastplatzes für Fahrradfahrer) habe es Ende Juni bereits ein Gespräch mit den beiden Regionalbereichsbeamten der Gemeinde Möser, der Polizei Burg, der Bundespolizei und den Bürgermeistern gegeben, so Hitzeroth.
„Dort haben wir die Vorfälle ausgewertet. Dabei wurde auch noch mal durch die Polizei versichert, dass Möser kein Kriminalitätsschwerpunkt ist. Das ändert sich auch nicht durch die Tat am Wochenende.“
Dafür seien die Fallzahlen zu gering. „Aber natürlich erregt so ein Geschehen in einem sonst beschaulichen und ruhigen Ort viel Aufmerksamkeit.“
Mehr Sicherheit in Möser: Maßnahmen gegen Sachbeschädigung und Vandalismus
Ein erster Schritt für mehr Sicherheit am Schwerpunkt Bahnhof, sei die Einrichtung von Kameraüberwachung, sagt Hitzeroth. „Das wollte die Deutsche Bahn prüfen. Zu dem Thema gibt es wohl in der Altmark ein Pilotprojekt. “Ein Problem dabei ist der Datenschutz in Deutschland.
„Da müssen wir gucken, wie wir das in Zukunft regeln.“ Grundsätzlich empfiehlt Hitzeroth seinen Mitbürgern die Augen und Ohren offen zu halten und nicht vor einer Anzeige zurückzuschrecken.
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„Wichtig ist die Botschaft, dass wir so etwas in Möser nicht dulden. Es darf niemals der Eindruck entstehen, dass solche Fälle zur Normalität werden.“ Es sei völlig unverständlich, dass so etwas in Möser passiere, und es brauche ein starkes soziales Gefüge, dass aufeinander aufpasse.
Prävention an Grundschule und Sekundarschule Möser
In Anbetracht des mutmaßlich jungen Alters der Tatverdächtigen soll das Thema auch in den Schulen der Ortschaft verstärkt angesprochen werden.
„Das wollte die Polizei des Landkreises und auch die Bundespolizei mitnehmen und mit der Sekundarschule zusammenarbeiten.“ Die Regionalbereichsbeamten (RBBs) der Gemeinde seien schon in der Grundschule aktiv geworden, berichtet Denny Hitzeroth. „In diesem Jahr haben die Beamten in den vierten Klassen einen Vortrag darüber gehalten, was das Thema Gewaltprävention angeht.“
Hitzeroths Meinung ist dabei klar: „Das sollte auf jeden Fall auch so weitergehen.“ Die RBB würden ihre „Pappenheimer“ schon kennen und dementsprechend reagieren können.
Polizei Jerichower Land sucht Zeugen
Der Vorfall in der Thälmannstraße beschäftigt nun also auch die Polizei. Die Beamten suchen nun nach Zeugen, die zur Tat Hinweise geben können. Wer etwas gesehen hat, kann sich unter der Telefonnummer 03921/920-0 oder per E-Mail unter levd.prev-jl@polizei.sachsen-anhalt.de an die Polizei wenden.
Nach Polizeiangaben soll sich die Tat in der Nacht zum vergangenen Samstag gegen 0:30 Uhr abgespielt haben. Insgesamt soll ein Sachschaden im unteren dreistelligen Bereich entstanden sein.