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"Way out" begeistert unter Sternenhimmel im Krumker Park Jazzmusiker besingt "Summertime"

Von Astrid Mathis 29.08.2011, 06:45

"Way out" nennt sich die Jazzband, die am Freitagabend im Kavaliershaus Krumke ein Gastspiel gab. Die Musiker aus dem Wendland wiesen den Zuhörern allerdings nicht den Ausgang, sondern den Weg zu alter und neuer Jazzmusik.

Krumke. Unter freiem Himmel ertönten Klavier, Saxophon und Schlagzeug gleich zu Beginn des Konzertes in eindeutiger Musikrichtung. "Jazz und Blues haben mich schon als Junge fasziniert", erzählte Sänger und Pianist Klaus Beckstett.

Der Lüchower wuchs in keinem musikalischen Haushalt auf, betonte er. Was er an Musik hörte, kam aus dem Radio. Blues und Jazz eben. Unvergessen ist ihm der Moment geblieben, in dem er zum ersten Mal "Summertime" von Ella Fitzgerald und Louis Armstrong gehört hatte. "Ich war zehn Jahre alt. Das ging mir so ins Herz, dass ich später selbst ein Arrangement dazu geschrieben habe", erzählte der Musiker aus dem Wendland.

Sein Musiklehrer erkannte das Talent und Interesse des Schülers und gab ihm Klavierunterricht. Eine Ausbildung an einer Hochschule machte er nicht. Er ging für ein Jahr in die USA, wo er viel lernte. Er ist inzwischen mit vielen Bands unterwegs, verdient sein Geld als Vollblutmusiker. "Way out" gehört zu seinen Lieblingsbands. Seit vier Jahren sind die Männer in einer festen Formation unterwegs: Klaus Beckstett (Gesang, Klavier), Michael Trepte (Saxophon) und Mick Reznikov (Schlagzeug). Die Teilnahme an Jazzfestivals gehört für sie zum Jahresplan.

Beckstett schreibt nicht nur Arrangements zu Klassikern, er komponiert auch gern. "Stücke mit Tiefgang entstehen aus Melancholie. Ich schreibe aber auch Lustiges. Die Stimmung ist immer ausschlaggebend", beschrieb der Sänger seine Herangehensweise an Kompositionen.

In Krumke stellte er beispielsweise das Lied "Selfportrait" vor, das davon erzählt, dass man sich öfter in den Hintern treten sollte, um voranzukommen. Wiedererkennungswert hatten trotz eigener Arrangements Klassiker aus den 50er und 60er Jahren. So ließ "Way out" unter anderem "Norwegian Wood" von den Beatles erklingen und erntete begeisterten Applaus. Natürlich gab Beckstett außerdem den Klassiker "Summertime" zum besten. Schließlich beeindruckte die Band mit dem Titel "Fragile" von Sting.

Der herzliche Applaus sprach für eine Zugabe, die dem Publikum nicht verwehrt wurde. "Imagine" von John Lennon verabschiedete die Gäste im Park von einem laut Beckstett "wundervollen Ambiente" unter Sternenhimmel.