Grundsteinlegung Jetzt gibt es kein Zurück mehr
In Seehausen wurde der Grundstein für eine neue Heilpädagogische Einrichtung gelegt.
Seehausen l 2008 wurde die Idee geboren, die Heilpädagogische Einrichtung von Königsmark nach Seehausen zu verlegen. Seit 2012 Jahren beschäftigt sich ein Planungsbüro mit dem Projekt. 2013 beschloss die Kommunalpolitik, die Fläche zwischen Grundschule, Hort und Wischelandhalle der Diakonie zu überlassen. 2015 sorgte die Hansestadt mit dem Abriss der alten Sekundarschule für Baufreiheit. Viel Zeit für Zweifler.
Kein Wunder, dass nicht nur der Vorstandsvorsitzenden des Diakoniewerkes Osterburg, Ulrike Bergmann, bei der Grundsteinlegung eine Last von den Schultern fiel und sie sich zu allererst bei allen Beteiligten für das Durchhaltevermögen bedankte, das es für den langen Weg brauchte, um das Konzept und die Finanzierung für die Einrichtung auf die Beine zu stellen.
Jetzt, wo die rund 1700 Quadratmeter große Grundplatte gegossen ist, die ersten Steine aufeinanderliegen und die Arbeiten nach dem Startschuss im Juli im Zeitplan sind, konnte sie allerdings auch optimistisch nach vorne blicken und ist guter Dinge, dass das Objekt im Sommer des kommenden Jahres bezogen wird.
Rund 3,5 Millionen Euro soll die neue Einrichtung kosten, die 24 geistig und mehrfach behinderten Bewohnern sowie den Betreuern gleichermaßen bessere Arbeits- und Lebensbedingungen bieten soll, die in Königsmark nicht oder nur mit unvertretbarem Aufwand möglich gewesen wären.
Der Neubau wird dem Bundesteilhabegesetz gerecht, der Standort in der Hansestadt erleichtert den Betroffenen überdies den direkteren Zugang zum öffentlichen Leben sowie Einrichtungen des täglichen Bedarfs und damit die allgemeine Logistik in jeder Beziehung. Ulrike Bergmann ist nicht erst seit dem Theaterprojekt zwischen den benachbarten Grundschülern und den künftigen Bewohnern optimistisch, dass die Integration in Seehausen so funktionieren wird, wie es in Königsmark immer der Fall war und ist.
Während Pastorin Almut Riemann für das Vorhaben um höheren Beistand warb, bekräftigte der stellvertretende Bürgermeister Carsten Steinke, dass die künftigen Ex-Königsmarker in Seehausen willkommen sind und die Stadt sich über den Zuwachs freut.
Weil eine Gesellschaft nur so gut ist, wie sie mit ihren Schwächsten umgeht, lobte Landrat Carsten Wulfänger den Fortschritt bei der Betreuung von Menschen mit Behinderung. Er erinnerte daran, dass es für viele schwer wird, Königsmark nach so langer Zeit aufzugeben. Zumindest ein Teil der ländliche Idylle könne mit den Haustieren aber nach Seehausen mitgenommen werden.
Einige der Betreuten waren auch vor Ort, um den Seehäuser Posaunenchor im Chor der Heilpädagogischen Einrichtung beim Rahmenprogramm zu unterstützen und vor dem gemütlichen Teil bei der eigentlichen Grundsteinlegung mit Hilfe der Bauleute kräftig Hand anzulegen.