Karsten Rottstädt freut sich auf seine Rückkehr in den Dienst der Verbandsgemeinde Keine Trauer nach derber Niederlage
Seine Zeit als Amtsverweser in Naunhof ist voraussichtlich Ende März beendet. Optimistisch blickt Karsten Rottstädt auf sein künftiges Arbeitsfeld in der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck.
Goldbeck/Naunhof l Nach der Wahlniederlage überwiegt bei Karsten Rottstädt die Freude über die Rückkehr in die Altmark. Der 47-Jährige, der derzeit als Amtsverweser im sächsischen Naunhof tätig ist, wird nach der für ihn enttäuschend verlaufenen Bürgermeisterwahl wieder für die Verwaltung der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck tätig werden. Er kandiderte für den Posten des Bürgermeisters in der im Leipziger Speckgürtel gelegenen 8000-Einwohner-Stadt.
Kollegen aus den Verwaltungshäusern aus Goldbeck und Arneburg hätten ihn nach der Wahl, bei der er am Sonntag deutlich das Nachsehen hatte, aufgemuntert und zur baldigen Rückkehr gratuliert. Denn auf dem Stuhl des Naunhofer Stadtoberhauptes wird er nicht Platz nehmen. Dies stand bei Aufnahme der Tätigkeit als Amtsverweser "eigentlich gar nicht zur Debatte". Mitte November kam Rottstädt, der seine Aufgaben in der VG Arneburg-Goldbeck als Sachgebietsleiter Ordnungsangelegenheiten wahrnahm, nach Naunhof. Der in Döbeln beheimatete Verwaltungsfachmann kenne die Region sehr gut. Nachdem der eigentliche Bürgermeister aus Krankheitsgründen zurücktrat und auch die vor ihm als Amtsverweser eingesetzte Person sich ebenfalls krankheitsbedingt zurückzog, folgte er dem Ruf der Naunhofer. Anfang des neuen Jahres stellte ihn dann die Unabhängige Wählervereinigung (UWV), die größte politische Kraft im Stadtrat, als ihren Mann für die Bürgermeisterwahlen auf. Der von der UWV auserkorene Vorteil, dass ein künftiger Bürgermeister wie Rottstädt verwaltungstechnische Erfahrungen mitbringen müsse, entpuppte sich bei den Wählern nachfolgend als nicht bedeutungsvoll. Seine vier Gegenkandidaten durften sich über deutlich mehr Wähler-Stimmen freuen. Rottstädt kam bei der Neuwahl auf 0,9 Prozent der Gesamtstimmen.
Rottstädt, der seit Mai 2010 bei der VG angestellt ist, bläst jedoch nicht Trübsal, freut sich auf die neuen Herausforderungen in den altmärkischen Verwaltungshäusern und ist sich gewiss, mit seinen Erfahrungen eine wichtige Kraft bei den anstehenden Aufgaben zu sein. Die Amtsverweser-Tätigkeit und den kurzzeitigen Rückzug aus der Altmark "muss man positiv sehen. Es besagt doch, dass man die Angestellten aus Goldbeck und Arneburg überall hin schicken kann", sagt er. Rottstädt leitet als eingesetzter Bürgermeister-Vertreter mit seiner Mannschaft die Geschicke in der Verwaltungsgemeinschaft Naunhof mit rund 16000 Einwohnern. Gesammelte Erfahrungswerte, von denen auch die VG profitieren solle. Schließlich pflege der 47-Jährige den Kontakt zu den Kollegen in Arneburg und Goldbeck, wisse um die Probleme und die künftigen Aufgaben.
"Natürlich verfolge ich die Themenlage." In dem Scheitern des Pilotprojektes "Kleine Grundschulen im ländlichen Raum" sieht er auch einen Vorteil. Die damals für das Projekt akribisch vorbereiteten Dinge könnten bei der aktuellen Diskussion um die günstigsten Standorte Verwendung finden. "Man dürfe den Norden nicht außer Acht lassen, ebenfalls nicht Arneburg und den Goldbecker Raum", könnte er sich drei Grundschul-Standorte vorstellen, die künftig für die Schülerschar in der VG offen gehalten werden kann.
Rottstädt rechnet damit, ab April wieder an seinem angestammten Platz zu sitzen. "Voraussichtlich Ende März wird der neue Bürgermeister vereidigt." Erst einmal muss der Rechnungshof, gleichzusetzen mit der Kommunalaufsicht, seine Hausaufgaben machen.
Nicht alle Bürger aus der VG werden sich über die Rückkehr von Karsten Rottstädt freuen. Goldbecks Bürgermeister Torsten Dobberkau beispielsweise ist wegen seines Auftretens in der Vergangenheit nicht gerade begeistert. Dobberkau kritisiert das ihm fehlende Feingefühl, "das für das Verhältnis zwischen Bürgern und Verwaltung nicht zuträglich" sei.
Die Mitglieder des Verbandsgemeinderates der VG Arneburg-Goldbeck haben es indes in ihren Händen, ob der befristete Vertrag mit Karsten Rottstädt verlängert wird.