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Kinderturnen Auf dem Weg zum Abzeichen

Unter dem Dach des Sportvereins Blau-Gelb Goldbeck hat sich ein Kinderturnen etabliert.

Von Ingo Gutsche 02.10.2019, 01:01

Goldbeck l Und dass sich ständiges Üben auszahlt, ist bekannt. Die Nachwuchsturner machen Fortschritte. Das Kommando in der „Turnstunde“, die montags in der Goldbecker Sporthalle über die Bühne geht, hat Samuel Steger. Er kann die Mädchen und Jungen begeistern. Das belegt die Tatsache, dass die Anzahl der mitmachenden Kinder stetig gestiegen ist.

Auch wenn der Spaß am Turnen mit an vorderster Stelle steht, sorgt Samuel Steger für einen Motivationsschub in der aus 19 Akteuren bestehenden größeren Gruppe, in der die Jüngsten sieben und die ältesten 14 Jahre alt sind. Diese haben die Möglichkeit, das vereinsinterne Turnabzeichen abzulegen. Dafür stellte Steger, selbst Sportlehrer, mehrere Prüfungen zusammen, die „seine“ Schützlinge dann in Angriff nehmen können. Selbstverständlich nicht an einem Tag, dafür haben die jungen Sportlerinnen und Sportler Zeit. Als erste meisterte Hannah Migowski die Aufgaben. Dafür verdiente sich die 11-Jährige nicht nur die Urkunde mit einem Präsent, sondern auch den Beifall ihrer Mitturner.

Vor drei Jahren startete das Kinderturnen in Goldbeck. „Anfangs waren wir acht, neun Leute“, erinnert sich Steger. „Damals wollten wir sehen, wie sich das entwickelt.“ Mittlerweile übt der Goldbecker mit zwei Gruppen. Die Kids aus den Kindertagesstätten sind montags vor den „Großen“ an der Reihe. Zwölf Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren werden an einige Übungen herangeführt, spielen aber auch „Hase und Jäger“. Anschließend kommen Schwebebalken, Bock und Reck in die Halle: Dann üben die Schülerinnen und Schüler, wobei die Mädchen in der Überzahl sind.

Nach und nach macht Samuel Steger hinter den Prüfungen bei den jeweiligen Turnern ein Häkchen. Auch andere wolle das vereinsinterne Turnabzeichen natürlich erreichen und üben fleißig. Hanna Schaaf hat bereits einen großen Aufgaben-Teil absolviert. „Mir fehlt noch der Handstand“ sagt sie. Auch andere streben diese Ehrung an. Allerdings räumt Steger ein, dass es für einige aufgrund der Anforderungen recht schwer werden wird.

Wer das Abzeichen in seinen Händen halten will, muss beispielsweise 30mal ohne Unterbrechung Seilspringen, auf dem Schwebebalken eine Kür aus mehreren Elementen, unter anderem Knie- und Standwaage, vorwärts und rückwärts gehen, turnen und am schulterhohen Reck einen Hüftaufschwung in den Stütz, eine Rolle vorwärts in den Stand, die „Fledermaus“ und einen Unterschwung präsentieren.

Schon wer sich anstrengt, verdient Lob. Steger betont, dass das Kinderturnen „nicht unbedingt leistungsorientiert“ vonstatten gehen muss. Damit meint er, dass die jungen Akteure nicht bei Wettkämpfen antreten und deshalb keine Niederlagen einstecken müssen. Ihm ist es wichtig, dass die Kinder motiviert sind und sich anstrengen. Zudem lernen sie in der „Turnstunde“ – für die größere Gruppe dauert sie 90 Minuten – Verantwortung zu übernehmen, in dem sie ihre Mitstreiter bei Übungen unterstützen und sie beispielsweise beim Bockspringen absichern.

Ein Wunsch der Gruppe wäre die Anschaffung eines kleinen Trampolins. Wer sie dabei unterstützen möchte, kann sich an den SV Blau-Gelb Goldbeck wenden. Samuel Steger ist auch für die Volleyballer an der Uchte verantwortlich, möchte eine Mannschaft aufbauen. Wer Interesse hat, kann sich freitags ab 20 Uhr in der Sporthalle einfinden.