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Krumker Park Seit 20 Jahren bei den "Gartenträumen"

Osterburg ist seit 20 Jahren im Verein „Gartenträume - historische Parks Sachsen-Anhalt“. Krumke führte beide zusammen. Fruchtbringend!

Von Karina Hoppe 19.06.2020, 17:54

Krumke l Die Autofahrt von Magdeburg nach Krumke im Rücken erst mal einen Rundgang durch den Krumker Park machen – „das ist ein Glück, die Erholung kommt sofort“. So sprach Felicitas Remmert, Geschäftsstellenleiterin des Vereins „Gartenträume – historische Parks in Sachsen-Anhalt“ am Donnerstag vor dem Osterburger Kulturausschuss. Der Vorsitzende Wolfgang Tramp (Die Linke) hatte sie eingeladen, um zumindest den gemeinsamen Geburtstag nicht ganz an die Corona-Pandemie zu verlieren. Der Gartenträume-Verein wird in diesem Jahr 20 Jahre alt und die Stadt Osterburg ist seit Anfang an dabei. „Krumke war und ist unsere Nummer 1“, so sagte Felicitas Remmert.

Und man hörte es gern in der Krumker Reitergaststätte, wo sich der Ausschuss nach einer Parkführung von Frank Ende niederließ. Einheitsgemeindebürgermeister Nico Schulz (Freie Wähler) saß mit am Tisch und er betonte: „Ohne die Gartenträume wären wir heute nicht dort, wo wir sind.“ Denn wenn die Stadt Osterburg, der Förderverein Schloss Krumke, der Krumker Dorfverein und und private Investoren auch an einem Strang zogen, um das Areal mit Schloss, Kavaliershaus, Orangerie, Kutscherhaus und anderen Hinguckern aus dem Dornröschenschlaf zu wecken – das große Fördergeld kam doch zuvorderst durch die Mitgliedschaft bei den „Gartenträumen“. Allein über eine Million Euro konnten so laut Schulz in die Parkanlage selbst fließen. „Und es haben am Anfang einige gewettert, weil dort viel gefällt wurde“, erinnert sich Schulz. Sichtachsen im halb zugewachsenen Park mussten wieder hergestellt, Bäume weggenommen, Bäume gepflanzt, Einbauten entfernt, Wege neu angelegt werden.

Wie die Sanierung in den historischen Gebäuden vor sich ging, wie schlimm sie damals aussahen, zeigte Frank Ende, Architekt und Dorfvereinsvorsitzender, anhand einer Menge Bilder, die angesichts löchriger Dächer und verfaulter Balken mehr als einmal ein Kopfschütteln auslösten. War das eine Arbeit!

Und es ist noch nicht alles getan. Wie Schulz ausführte, muss das Alpinum noch saniert und der Schlossteich in Bälde entschlammt werden. Dazu komme die permanente Unterhaltung des Geländes, die Stadtgärtner haben mit Krumke alle Hände voll zu tun. Aber sei’s drum: „Der Schlosspark ist das touristische Aushängeschild der Hansestadt Osterburg und auch für die Einheimischen sehr wichtig.“ 20 000 Besucher habe die historische Anlage pro Jahr. Unter Nicht-Pandemie-Bedingungen fährt in der Saison einmal die Woche ein Reisebus mit Garteninteressenten vor, die sich auch gerne im Kavaliershaus beköstigen lassen.

Dass es dieses gibt, dass die Betreiber Annegret Spillner und Enrico Potzesny sowohl gastronomisch als auch kulturell ganzjährig Klasse in den Park bringen, trägt neben der schönen Anlage selbst und dem großen bürgerschaftlichen Engagement mit dazu bei, dass der Krumker Park in Sachsen-Anhalt sogar unter den „Top 5“ rangiert. So habe es Nico Schulz gerade erst bei einem Parkrundgang aus dem Munde des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie erfahren. Außerdem, dass etwas zu viel gemäht wird und dass die Wege wieder mehr in Form gebracht werden müssen. „Sie passen auf, dass wir hier alles richtig machen.“

Mit der Gartenträume-Mitgliedschaft hat Osterburg alles richtig gemacht. Der Schlosspark Krumke ist einer von nunmehr 50 darin organisierten historischen Parks und Gärten Sachsen-Anhalts und wird überregional mit beworben. Zum Beispiel so: „Krumke hat etwas ganz Besonderes: eine etwa 400  Jahre alte Buchsbaumhecke. Gartenexperten sind darin einig, dass sie zu den ältesten ihrer Art in Europa gehört. (...) Die Parkbibliothek im Steinkabinett lädt zum Schmökern ein und im Café im Kavaliershaus duftet frisch gebackener Kuchen.“