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Neue Straße Anwohner stimmen Erschließung zu

Die Erschließung der Neuen Straße in Flessau ist wieder wahrscheinlicher geworden. Denn der Widerstand der Anwohner ist Geschichte.

Von Nico Maß 30.01.2019, 00:01

Flessau l Die Bewohner des unbefestigten Abschnittes der Neuen Straße in Flessau haben sich damit arrangiert, dass demnächst Bauarbeiten vor ihren Grundstücken anstehen, die sie zu 90 Prozent selbst finanzieren. Das Ansinnen der Stadt, lediglich die Minimalvariante einer Fahrbahn zu verwirklichen sowie die Befürchtung, alle paar Jahre wieder aufs Neue über einen Straßenausbau in der Neuen Straße diskutieren zu müssen, dürften hauptsächlich zu dem Meinungsumschwung unter den Anwohnern beigetragen haben, wurde am Montagabend im Sportlerheim deutlich. Nicht zuletzt nahm Bauamtsleiter Matthias Köberle und Planer Guido Manecke während der Vorstellung des Projekts einen noch offenen Kritikpunkt vom Tisch. Denn anders als bislang beabsichtigt, wird es im unbefestigten Teilstück der Neuen Straße weiterhin einen Gehweg geben. „Das Einbinden des bisherigen Bürgersteiges in die geplante Baumaßnahme ist zwar aus technischen Gründen nicht möglich. Es wird aber ein neuer Gehweg gebaut“, kündigte Köberle an.

Die zusätzliche Maßnahme, die auch auf Forderungen aus dem jüngsten Bauausschuss basiert, verteuert das bislang mit insgesamt 554.000 Euro (davon 350.000 Euro Fördergelder) geplante Projekt. Die Erschließungssatzung, nach der die Kommune die angrenzenden Grundstückseigentümer mit 90 Prozent der Kosten zur Kasse bittet, bleibt beim Gehweg aber in der Schublade. Stattdessen greife die Ausbaubeitragssatzung, die etwa 50 Prozent der Kosten auf die Anwohner umlegt, machte der Bauamtsleiter deutlich.

Köberle zeigte mit Zeichnungen auf, was da konkret in der Neuen Straße in die Tat umgesetzt werden soll. So soll die Fahrbahn lediglich 3,50 Meter breit sein. Ein Abwinkeln der Einfahrt im Kreuzungsbereich an der Lebenshilfe-Kita soll zudem verhindern, dass ungehindert durch die Neue Straße gerast werden kann. Mittels Ausschilderung als „Spielstraße“ oder notfalls etwaigen Aufpflasterungen könnte der verkehrsberuhigte Charakter der Anliegerstraße zusätzlich hervorgehoben werden. Darauf legen die Anwohner besonders großen Wert. Auf Nachfrage von Flessauern zeigte sich Köberle mit Verweis auf die benachbarte Kita und den angrenzenden Spielplatz überzeugt, dass die Chancen auf eine Einordnung als „Spielstraße“ groß seien. Gelinge dies nicht, würden Aufpflasterungen verwirklicht, sicherte er zu.

Abseits des unbefestigten Teilstückes baut die Kommune auch den Abschnitt zwischen Grundschule und Lebenshilfe-Kita aus. In diesem Bereich ist eine fünf Meter breite Fahrbahn mit einer gepflasterten Oberfläche angedacht, die sich am Pflaster der angrenzenden Straße Am Bahnhof orientiert. Ebenso ist ein 1,50 Meter breiter Gehweg vorgesehen. Auf diesem Teilstück werden die angrenzenden Grundstückseigentümer über die Ausbaubeitragssatzung an der Finanzierung beteiligt. Diskussionen kamen deshalb bislang aber nicht auf. Auch bei den Ortschaftsräten herrscht Klarheit. Sie stimmten dem Vorhaben bereits zu.

Morgen befasst sich der Hauptausschuss mit dem Projekt, am 7. Februar entscheidet der Stadtrat. Signalisieren die Politiker auch dort grünes Licht, steht der für dieses Jahr anvisierten Neugestaltung der Neuen Straße nichts mehr im Wege. Der Bau könnte im Mai beginnen, nach Einschätzung von Planer und Bauamtsleiter dürften die Arbeiten mindestens bis Jahresende andauern.