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Notsicherungen Ein letzter Griff in die Förderkasse?

Seit Jahren nutzt Osterburg ein Notsicherungs-Förderprogramm. Jetzt nähert sich die Erfolgsgeschichte ihrem Ende.

Von Nico Maß 14.12.2017, 00:01

Osterburg l An der Breiten Straße 61 haben Handwerker Nebengelasse abgetragen, in absehbarer Zeit dürften Maurer-, Dachdecker- und Zimmerarbeiten am und im dortigen Haupthaus in den Fokus rücken. Diese Maßnahmen sind ausgeschrieben und dürften Anfang des kommenden Jahres vergeben werden. Mitte 2018 sollen sie erledigt sein. Ebenso im Fokus steht das Nachbargebäude Breite Straße 63. Auch dieses Haus will die Kommune vor dem Verfall retten und hat es deshalb aus privater Hand erworben. „Loslegen können wir dort aber erst, wenn der Verkauf an die Einheitsgemeinde notariell beglaubigt ist“, erklärte Matthias Köberle.

Der Bauamtsleiter sieht mit den Sicherungsarbeiten eine echte Zukunftschance für die beiden aus dem 19. Jahrhundert stammenden und als bauliche Einzeldenkmale ausgewiesenen Häuser aufziehen. Ihr zukünftiger Verwendungszweck sei zwar derzeit noch völlig ungeklärt, insbesondere auch mit Blick auf die dazugehörigen Grundstücke werde sich dieser aber mit Sicherheit finden, zeigt er sich überzeugt. Genau dieses Stück ist das Eckgebäude Gartenstraße/Werbener Straße schon weiter. Das Haus, das in den zurückliegenden Tagen einen komplett neuen Dachstuhl erhalten hat und neu eingedeckt wurde, kehrt voraussichtlich Ende der ersten Jahreshälfte 2018 zu einer früheren Nutzung zurück. „Dann wird es wieder zum Obdachlosenheim der Einheitsgemeinde“, bestätigte Matthias Köberle. Vorher steht im Rahmen der Sicherungsarbeiten noch die Erneuerung der Fenster sowie der Fassade auf der Agenda. Ist das Budget dann noch nicht aufgebraucht, könnte der Sockel des Hauses saniert werden. Soweit die Sicherungsarbeiten, auf diese folgen aber noch weitere Maßnahmen. Die werden von der Einheitsgemeinde finanziert und dienen dazu, das Gebäudeinnere so herzurichten, dass es als Obdachlosenheim genutzt werden kann.

Letzteres wäre ohne den kräftigen Griff in eine Fördergeld-Kasse aber kaum denkbar gewesen. In Sachen Obdachlosenheim profitiert Osterburg von einem Notsicherungsprogramm, das Bund und Land aufgelegt haben. Das gilt ebenso für die Häuser an der Breiten Straße 61 und 63. In den Jahren zuvor bewahrte die Einheitsgemeinde außerdem schon das Lies-Haus sowie das am Großen Markt 14/15 gelegene Wohn- und Geschäftshaus vor dem Verfall, weil über das Programm sämtliche Sicherungsmaßnahmen finanziert werden konnten. Für Osterburg eine Erfolgsgeschichte, die sich nun aber ihrem Ende nähern könnte, ließ Matthias Köberle durchblicken. Gefördert würden ausschließlich Gebäude, die vor 1949 errichtet wurden und sich noch im Eigentum der Kommune befinden. Die dazu passende Liste scheint die Einheitsgemeinde mit dem Obdachlosenheim und den Häusern an der Breiten Straße abgearbeitet. „Momentan sehe ich kein weiteres Gebäude, das noch dafür in Frage kommt“, machte Matthias Köberle abschließend deutlich.