Für Begegnung Osterburg gibt Nuschke-Weg her
Osterburg
Man darf die Sache ruhig beim Namen nennen. Die neue Kita „Wundervilla“ im Osterburger Altneubaugebiet fand Hundekot-Beutel und Flaschen auf ihrem Grundstück. „Irgendwer hat diese Dinge über den Zaun geworfen. Das ist natürlich bitter für uns und außerdem eine riesige Gefährdung“, äußerte Elimar Brandt, Vorstand der Borghardtstiftung Stendal, am Dienstag gegenüber dem Stadtrat Osterburg. Doch er ließ es nicht dabei bewenden: „Uns ist aber auch Kuchen gebracht worden.“ Vom Hundekot abgesehen, sei auch ganz normal, „dass es am Anfang erst mal ruckelt. Das muss sich alles sortieren“. Eltern fahren ihre kleinen Kinder heutzutage mit dem Auto bis in die Kita. Klar gebe es da morgens ein Gewusel, die Kita ist neu an dem Standort. Kita und Anwohner müssen sich noch beschnuppern, aber Elimar Brandt sei da sehr optimistisch. Die Borghardtstiftung möchte dieses Kennenlernen, den Austausch zwischen Jung und Alt oder überhaupt Kita und Anwohnern noch beschleunigen und verfestigen. Dafür braucht sie noch Platz vor der Kita, um diesen ging es in der Versammlung. Der Stadtrat hatte darüber zu entscheiden, ob er das Teilstück des Otto-Nuschke-Wegs in Höhe der neuen Kita entwidmet, wofür er sich mit 14 Ja- und zwei Nein-Stimmen entschied. Denn was die Stiftung auf dem Areal vorhat, sei allzu verlockend und korrespondiert auch mit der „Grünen Mitte“, die die Stadt dort bereits entstehen lassen wollte.
Tag der offenen Tür bislang nicht möglich
Die Stiftung möchte einen Freiluft-Begegnungsraum für die Kita und die Anwohner schaffen. Ebenso sei das neue Gebäude schon so konzipiert, dass es auch drinnen abends Raum für Veranstaltungen der Bürger bietet. „Wenn sie dann mal kommen, werden sie sehen, es ist wirklich dufte“, sagte Brandt. Einen Tag der offenen Tür sei wegen der Pandemielage leider bislang nicht möglich gewesen.
Gleich zu Beginn betonte Brandt, dass die Stiftung den Platz vor ihrer Kita, sprich das Teilstück des Otto-Nuschke-Wegs, nicht braucht, damit die Kita für 60 Kinder zugelassen werden kann. Das Gebäude samt Grundstück sei ja für 60 Kinder geplant. „Wir hatten nur erstmal eine Betriebserlaubnis für 40 Kinder beantragt, weil wir sonst auch gleich das Personal für 60 Kinder vorhalten müssen und wer soll das bezahlen“, so Brandt. Jetzt, da die Zahl bei an die 40 Kindern liegt, soll der Antrag auf 60 Kinder aber bald gestellt werden.
Die AfD- Fraktion hatte geäußert, dass die Kita „die Straße“ braucht, um überhaupt auf 60 Kinder gehen zu können. Das sei aber falsch, äußerte Bürgermeister Nico Schulz (Freie Wähler). Auch andere Ratsmitglieder hatten dies so verstanden, ging die Diskussion hin und her. „Vielleicht“, so Brandt, „irritiert auch der große Erdberg neben der Kita, aber wir haben ihn extra noch liegen lassen. Wenn wir die Straße hochnehmen, brauchen wir Erde“. Ist die Erde weg, sei auch gut zu erkennen, dass schon das Grundstück für den Kitabetrieb groß genug ist. Größer als vorgeschrieben. „In Berlin würden sie sich die Finger danach lecken.“ Mit der Begegnungsstätte aber erhalte die Kita noch ein I-Tüpfelchen. Und nicht nur sie. „Es wäre doch schön, wenn wir den Kuchen, den die Frau uns gebracht hat, gemeinsam essen würden“, so Brandt.
Nach der Entwidmung muss die Stiftung das Straßen-Teilstück noch von der Stadt abkaufen.