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Stadt-Immobilien Osterburg schreibt Grundstücke aus: Lies-Haus bleibt ein Ladenhüter

Die Einheitsgemeinde Osterburg hat in den zurückliegenden Wochen drei Immobilien zum Verkauf ausgeschrieben. Mit unterschiedlichem Erfolg. Zwei Grundstücke sind nachgefragt, auf das dritte bleibt Osterburg aber weiter sitzen.

Von Nico Maß 08.08.2021, 11:21
Nachgefragt: Die frühere Diakonie-Außenstelle in Meseberg.
Nachgefragt: Die frühere Diakonie-Außenstelle in Meseberg. Nico Maß

Osterburg - Das Lies-Haus in Osterburg steht weiter vor einer ungewissen Zukunft. Eine Ausschreibung, die das am nördlichen Ende der Breiten Straße gelegene Gebäude in den zurückliegenden Wochen für 110 000 Euro und damit den von einem Gutachter angegebenen Verkehrswert ins Schaufenster gestellt hat, ist auf null Gegenliebe gestoßen. „Es gab kein Angebot“, bestätigte der stellvertretende Einheitsgemeinde-Bürgermeister Detlef Kränzel (parteilos) auf Nachfrage. Dass die 2013/14 grunderneuerte und kurze Zeit später mit einem Fassadenbild des Stendaler Künstlers Michael Braune aufgehübschte Immobilie keinen potenziellen Käufer anlockt, erlebt man im Osterburger Rathaus indes nicht zum ersten Mal. In den zurückliegenden Jahren wurde das Haus mehrfach ausgeschrieben sowie auf Auktionen angeboten. Abgesehen von ein paar lockeren, unverbindlichen Anfragen, die sich nicht weiter konkretisierten, blieben Interessenten auf Distanz.

Neuer Eigentümer müsste kräftig investieren

Die Gründe dafür scheinen längst bekannt: So verfügt das Lies-Haus über kein angrenzendes Grundstück. Die Nachbarfläche dient als Parkplatz, den die Kommune auch langfristig erhalten möchte. Schließlich muss sich ein Neubesitzer auf erhebliche Investitionen einstellen, um das markante, Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Gebäude für seine Zwecke herzurichten. Der Betrag von rund 300 000 Euro, den die Kommune dank eines Förderprogramms in die Notsicherung des Gebäudes investieren konnte, ist ausschließlich für die Außenhülle verwendet worden.

Wie es mit dem Lies-Haus weitergeht, soll laut Kränzel in der nächsten Amtsleiterrunde im Osterburger Rathaus besprochen werden. Neben Optionen wie einer erneuten Ausschreibung könnte dabei auch eine kommunale Nutzung zum Thema werden. Diese hatte vor wenigen Wochen bereits der Osterburger Bürgermeister Nico Schulz (Freie Wähler) ins Spiel gebracht. Schulz kann sich vorstellen, das Lies-Haus zu einem Ort für modernes Zusammenarbeiten (Co-Working) weiterzuentwickeln.

Anders als beim Lies-Haus muss sich die Kommune beim zuletzt vom Diakoniewerk Osterburg genutzten früheren Kindergarten- und Krippengebäude in Meseberg voraussichtlich keine Gedanken um eine eigene Nutzung machen. Für Haus und Grundstück hat die Einheitsgemeinde Osterburg laut Detlef Kränzel den von einem Gutachter ermittelten Verkehrswert von 98 300 Euro aufgerufen und drei Angebote erhalten. Über diese werden in absehbarer Zeit auch die Meseberger Ortschaftsräte schauen. „Das ist das Beste, was uns passieren kann“, freut sich die Meseberger Ortsbürgermeisterin Helga Beckmann (parteilos) über die Nachfrage. Sie wünscht sich, „dass das Grundstück in ordentliche Hände kommt und wir vielleicht wieder etwas Zuwachs in unserem Dorf haben. Und es wäre schön, wenn sich auch jemand für den früheren Konsum findet, damit dieser ,Schandfleck’ aus dem Ortsbild verschwindet.“

Drei Angebote für die Musikmarkthalle

Während die etwaigen Neu-Besitzer für das Meseberger Grundstück durchweg Wohnzwecke im Sinn haben, wollen Interessenten der früheren Musikmarkthalle in Osterburg das am Großen Markt gelegene Grundstück für eine gewerbliche Nutzung erwerben. Nach der per Ausschreibung formulierten Absicht der Kommune, die Immobilie für 55 000 Euro zu veräußern, liegen drei Angebote im Osterburger Rathaus vor, äußerte Detlef Kränzel. Läuft alles nach Plan, könnten sowohl die Musikmarkthalle als auch das Meseberger Grundstück bis zum Jahresende einen neuen Besitzer haben.