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Beteiligungsgesellschaft bekommt den Zuschlag / Unten sind Gewerbe, oben Wohnungen geplant Osterburger Bahnhof ist endlich verkauft

Von Ralf Franke 14.12.2012, 02:21

Es hat eine Weile gedauert, aber jetzt hat die Deutsche Bahn den Osterburger Bahnhof endlich verkauft. Der Konzern bestätigte gestern auf Nachfrage der Volksstimme den Besitzerwechsel.

Osterburg l Neuer Eigentümer ist eine Berliner Beteiligungsgesellschaft mit Wittenberger Außenstelle, die aber mitunter auch selbst Immobilien kauft und verwaltet.

Vor gut einem Jahr war im Osterburger Bürgermeisterwahlkampf sogar noch ein möglicher Abriss thematisiert worden, gegen den sich Wahlsieger Nico Schulz indes vehement stemmte, weil das ortsbildprägende Gebäude nicht von der Stadtkarte verschwinden sollte.

Dann kam wieder Bewegung in die Verkaufsverhandlungen. Ursprünglich sollte der Osterburger Bahnhof zusammen mit anderen Immobilien der Bahn AG in Sachsen-Anhalt an eine Chemnitzer Firma gehen (wir berichteten). Weil das Finanzierungskonzept aus Sachsen auf sich warten ließ und ein neuer Interessent anklopfte, löste die Bahn den biesestädtischen Bahnhof aus dem Gesamtpaket heraus und veräußerte ihn einzeln.

Vom neuen Besitzer waren noch keine detaillierten Auskünfte über weiterführende Pläne zu bekommen. Zumindest haben sich die Neuen inzwischen bei der Stadt vorgestellt sowie nach möglichen Fördermodalitäten erkundigt - und in dem Zusammenhang erfahren, dass das Gebäude zum Sanierungsgebiet der Biesestadt gehört, was Zuschüsse in Aussicht stellt, aber auch Gestaltungsregeln einschließt. Weil der seit vielen Jahren leerstehende Bahnhof fast nur mit dem Grund und Boden verkauft wurde, auf dem der Bau steht, sind die neuen Hausherren ohnehin auf die Kooperation mit ihren Nachbarn angewiesen. Was zum einen die Stadt ist, die den Bahnhofsvorplatz vor rund zehn Jahren aufwändig sanieren und gestalten ließ, aber auch nach wie vor die Bahn AG, die auf den anderen Hausseiten weder Bahnsteig noch Zufahrten zum Gelände aufgeben kann. Im Rahmen der geplanten Nutzungsänderung hat die Bahn als Alteigentümer ohnehin noch ein Wort mitzureden.

Bei der avisierten Geschäftsidee dürften allerdings kaum Interessenskonflikte zu erwarten sein. Sowohl bei der Stadt als auch bei der Bahn stellte die Beteiligungsgesellschaft in der unteren Etage eine gewerbliche Nutzung, eventuell sogar mit einem Bistro, und oben den Ausbau von Wohnungen in Aussicht.