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Pogromnacht Erinnerung an stille Helfer und stille Helden

Seehäuser Christen erinnern an die Reichskristallnacht.

Von Walter Schaffer 10.11.2016, 13:52

Seehausen l Vor 78 Jahren, in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938, brannten jüdische Synagogen in ganz Deutschland. In der sogenannten Reichskristallnacht wurden die Schaufenster von Geschäften sowie Wohnungen jüdischer Bürger demoliert und deren Besitzer misshandelt. Diese Pogrome markierten den Übergang von der Diskriminierung der deutschen Juden seit 1933 zur systematischen Verfolgung, die knapp drei Jahre später im Holocaust endete.

In Erinnerung an diese Ereignisse gestaltete der Seehäuser Gospelchor unter der Leitung von Ralph Netal seit einigen Jahren in der katholischen Kirche der Wischestadt eine Gedenkstunde. So auch am Dienstagabend.

Die Gedenkveranstaltung stand unter dem Motto „Stille Helfer – stille Helden“. In diesem Jahr standen im Fokus der vorgetragenen Texte nicht die Greultaten der damaligen Machthaber, sondern es wurde der Menschen gedacht, die durch ihren mutigen Einsatz das Leben von jüdischen Mitbürgern retteten. Die ergreifenden Geschichten wurden vom Pfarrer der katholischen Kirche, Richard Perner, der Pastorin der St. Petri-Kirche, Almut Riemann, sowie Protestanten und Katholiken der jeweiligen Glaubensgemeinde vorgetragen.

Die zwischen den Texten gehörten jüdischen Lieder handelten von der Verfolgung („Es brennt“) oder aber von der Hoffnung, dass auf den kalten Winter ein warmer Frühling folgt („Schnee auf den Bergen“). Mit dem Lied „Hevem Shalom Aleche“, in dem es zum Schluss heißt „Frieden für die ganze Welt“, wurde das Programm beendet. Reiner Krainz, der auch die Begrüßung des Abends und eine Lesung vornahm, bedankte sich bei den Besuchern und dem Gospelchor für die Teilnahme.