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Projekt Pachtvertrag für den Grenztum

Das Projekt „Grenzturm Bömenzien“ kommt voran. Der Verbandsgemeinderat Seehausen stimmte einem Nutzungsvertrag zu.

Von Ralf Franke 14.06.2020, 07:00

Seehausen l Der Grenzturm Bömenzien soll für die Nachwelt erhalten werden. Darüber sind sich alle Beteiligten seit langem einig. Nur das Wie sorgte dafür, dass das Projekt bislang nicht über das Planungsstadium hinauskam. Mit seiner Zustimmung für einen unentgeltlichen Nutzungsvertrag von 160 Quadratmetern über vorerst 15 Jahre erfüllt der Verbandsgemeinderat Seehausen zum 1. Juli eine wichtige Bedingung, um in den Genuss von Fördermitteln zur Sanierung des Denkmals zu kommen. Dass die Gemeinde Zehrental als Eigentümer des Grund und Bodens dem Papier in der kommenden Wochen zustimmt, gilt als sicher.

Rund 18.000 Euro – inklusive der Eigenmittel über 25 Prozent – sind eingeplant, um den alten Wachturm an der früheren deutsch-deutschen Grenze als Geschichtszeugnis zu erhalten. Die Konstruktion ist über viele Kilometer schon lange die einzige im Norden des Landes, die noch erhalten ist.

Wobei die Betonung auf noch liegt. Denn auch der Beton, der einst für die Ewigkeit gegossen sein sollte, fängt an zu bröckeln. Das Dach dürfte schon länger undicht sein. Die Fensterscheiben des Ausgucks sind eingeworfen. Graffitis zieren die Wände des im quadratischen Grundriss entworfenen Baus. Weil letzterer mit einer Kantenlänge von zwei Metern sehr klein und das Obergeschoss beziehungsweise das Dach in acht Metern Höhe nur mit Leitern erreicht werden kann, eignet sich das Objekt auch nicht als Aussichtsplatzform. Außentreppen wie beim Zwillingsbruder im brandenburgischen Lenzen hätten den Kostenrahmen weit überzogen. Obwohl die Aussicht verstärkt durch die natürliche Anhöhe nicht schlecht wäre. Der Standort am eisernen Vorhang war ja schließlich nicht ohne Grund ausgewählt worden.

Das Geld soll unter anderem für eine Sanierung von Dach, Fassade und Fenstern reichen. Dazu sind eine Sitzmöglichkeit und eine Dokumentation angedacht, an der sich insbesondere die vorbeifahrenden Radtouristen über die Geschichte des Objektes und seiner Umgebung informieren können.

Dass der Turm Teil der Erinnerungskultur am Gründen Band ist, das inzwischen per Gesetz zum Nationalen Naturmonument aufgewertet ist, lässt die Aussicht auf Zuschüsse wachsen. Außerdem rangierte die Leader-Aktionsgruppe Altmark das Projekt auf einem aussichtsreichen Platz.