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Verkehrswende Radtour wirbt in Seehausen bei Stendal für eine umweltfreundlichere Verkehrspolitik

Die „Tour de Verkehrswende“ hat am Dienstag Seehausen erreicht. Die Teilnehmer der Fahrradtour machen sich für eine umweltfreundlichere Verkehrspolitik stark. Beim Stopp in der Wischestadt rückte auch die Forderung nach einem Radweg zwischen Arendsee und Seehausen in den Vordergrund.

Von Jörg Gerber 30.08.2023, 18:30
Walter Fiedler, stellvertretender Bürgermeister von Seehausen, begleitete die Teilnehmer der „Tour de Verkehrswende“  ein kleines Stück.
Walter Fiedler, stellvertretender Bürgermeister von Seehausen, begleitete die Teilnehmer der „Tour de Verkehrswende“ ein kleines Stück. Jörg Gerber

Seehausen - Am 18. August ist die „Tour de Verkehrswende“ in Bremerhaven gestartet, am 1. September will die vom Verein „Changing Cities“ organisierte „Fahrgemeinschaft für die Zukunft“ in Berlin ankommen. Am Dienstag steuerten die rund 50 Radler Seehausen an.

Der Seehäuser Marco Kaczmarek hatte sich der Gruppe angeschlossen und diese so auch in die Wischestadt gebracht. „Wir sind einfach fahrradbegeisterte Einwohner“ sagte er. Dabei handele es sich um Leute, die sich dafür einsetzen wollen, dass längst fällige Radwege gebaut werden.

Bernd Kloss kritisiert fehlende Investitionen

Mit dem Fahrrad aus Wanzer war auch Bernd Kloss angereist, der die Radler begrüßte. Selbst sprach Kloss von einer „wunderbaren Kulisse“, erwähnte die Türme Peter und Paul der Petrikirche und dass man dort aus der Türmerwohnung die wunderschöne Landschaft überschauen kann. Man sehe aber auch weite Wege, stillgelegte Kleinbahnstrecken und die vielen Baustellen zum Lückenschluss der Autobahn 14. „Für das Auto wird erheblich investiert, für das Fahrrad gar nicht“, sagte er und sprach von einem großen Widerspruch.

Dem stimmte auch Marco Kaczmarek zu, der meinte, dass er zweimal die Woche nach Arendsee fährt und mit dem Rad sei das immer gefährlich. Einem Slogan der evangelischen Kantorei der Region folgend, ließ er Banner anfertigen, auf denen zu lesen ist „ArendSEEhausen“. Eines steht schon in Arendsee, ein zweites in Seehausen. Damit soll der Forderung nach einem Radweg zwischen den beiden Städten Ausdruck verliehen werden. Und: Perspektivisch sollte diese Verbindung von Seehausen nach Werben verlängert und an den Elberadweg angeschlossen werden.

Florian Keiper vom Verein „Changing Cities“  überreichte ein kleines Ortseingangsschild von Seehausen.
Florian Keiper vom Verein „Changing Cities“ überreichte ein kleines Ortseingangsschild von Seehausen.
Foto: Jörg Gerber

Seehausens stellvertretender Bürgermeister Walter Fiedler sprach davon, dass jedes Jahr etwa 5000 Radtouristen in Seehausen Station machen. Tourismus sei eben auch von Radwegen abhängig. Auf der landesweiten Liste stehe Seehausen mit seinem Anliegen an 470. Stelle. Jedes Jahr werden etwa 15 Radwege gebaut, da könne man sich ausrechnen, wann Seehausen dran ist. Er erinnerte an seine Zeit als leitender Notarzt, als er sehr oft in Richtung Arendsee ausrücken musste. Der Abschnitt zwischen Leppin und Seehausen sei der gefährlichste, sagte er.

Radfahrer nehmen Seehäuser Forderungen mit

Florian Keiper vom Verein „Changing Cities“ bedankte sich im Namen der Tourteilnehmer für die freundliche Aufnahme in Seehausen. „Ein Fahrradweg ist immer ein Stück Freiheit“, sagte er und überreichte ein kleines Ortseingangsschild von Seehausen an Marco Kaczmarek. Auf der Rückseite sei genug Platz für Forderungen. Die konnten die Seehäuser aufschreiben und am Ende der „Tour de Verkehrswende“ sollen diese Schilder an die Bundesregierung übergeben werden.