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Schaftag Schäfer meistern Prüfungen

Dass das Schafehüten eine recht anspruchsvolle Aufgabe ist, davon konnten sich die Besucher des Schafstags in Iden überzeugen.

Von Ingo Gutsche 05.10.2019, 01:01

Iden l „Lotte, bleib zurück! Bruno, raus hier!“ Laustark gab Rüdiger Kassuhn seinen Altdeutschen Füchsen Kommandos. Die Besucher konnten den Königsmarker Schäfermeister und drei weitere Teilnehmer beim Hüten ihrer Herde beobachten, unter anderem auch, wie das Dreier-Gespann zusammen arbeitet. Schließlich sind die beiden Vierbeiner für das Herrchen beim Hüten unabdingbar. Den freundschaftlichen Vergleich zum Schaftag in Iden gewann der Mecklenburger Maik Gersonde, der übrigens 2018 beim Bundesleistungshüten den sechsten Platz belegte.

Der Altmärkische Verein für Schafzucht und Schafhaltung, der die Veranstaltung zusammen mit der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) auf die Beine stellte und zum Feiertag viele Zuschauer anlockte, zog ein positives Resümee. Das Freundschaftshüten und die verschiedenen Vorführungen bildeten eine gelunge Mischung, sagt Vereinsvorsitzender Andreas Schmidt, der den Vergleichswettkampf zwischen den vier Schäfern auch moderierte.

Rüdiger Kassuhn, der als erster an der Reihe war, zeigte sich anschließend nicht ganz so zufrieden. „Das kam für ihn noch zu früh“, merkte der Königsmarker an. Damit meinte er seinen zweieinhalbjährigen Altdeutschen Fuchs „Bruno“, der ein Schaf von der Herde abtrieb. Richter Dirk Strathausen aus Gardelegen, der die Jury-Aufgabe zusammen mit Eckhard Westphal (Heinrichsberg) übernahm, konnte das Temperament des jungen Hundes nachvollziehen. „Das ist normaler Jagdtrieb.“ Beim Ausbilden eines Hütehundes sei Ausdauer gefragt.

Das Schäfer-Quartett meisterte beim Wettbewerb einige eingebaute Hindernisse. So musste die Herde über eine aus zwei Pfählen simulierte Brücke getrieben werden, wobei die Hunde an beiden Seiten der „Brücke“ verhindern müssen, dass die Tiere an der Seite vorbeilaufen. Auch das Aus- und Einpferchen, das Zusammenspiel zwischen den Hirten und den Hunden und das selbstständige Arbeiten des Bei- und des Halben Hundes, wenn der Schäfer sich beispielsweise um ein Tier aus seiner Herde kümmern muss, nahmen die beiden Richter akribisch in Augenschein.

Hinter Maik Gersonde (86 Punkte) erhielten Rüdiger Kassuhn und Sascha Bräuning (Falkenhagen/Brandenburg) die gleiche Anzahl an Punkten (83), die den gemeinsamen zweiten Platz bedeuteten. Vierter im Bunde war Knut Kucznik (Altlandsberg/Brandenburg).

Wie schnell Schafe geschoren werden können, bewies der Röthenberger Christian Blath beim Schauscheren. Dabei machten seine „Kunden“ einen sehr ruhigen Eindruck. „Aber manche können auch ganz schön zappeln“, betonte er. Den Schaftag bereicherten zudem Mitglieder der Johanniter-Rettungshundestaffel aus Gardelegen, die unter anderem zeigten, wie fit ihre Hunde sind. „Sie müssen motivierend, ausdauernd, nicht ängstlich und menschenbezogen sein“, gaben sie Auskunft über die Vierbeiner, die im Notfall Menschen suchen. Der Welsh Corgi „Munch­kin“ brauchte bei der Vorführung jedenfalls nicht lange, bis er die Versteckten hinter einem Strohballen fand. Die Organisatoren, die sich bei allen Helfern, Sponsoren und Unterstützern bedanken möchte, luden auch Mitarbeiter von Firmen zum Schaftag ein. So stellte ein Duo der Firma „Gallagher“ einen Zaun vor, an dem beispielsweise auch Wölfe nicht vorbei kommen würden, ist Firmen-Mitarbeiter Emile Aerssens überzeugt.