Flussbereichsleiter Osterburg im Volksstimme-Gespräch zum Thema Hochwasserschutz / Teil 3 Steingraf: "Vandalismus kann zu Deichbrüchen führen"
Seehausen (apu) l Durch zahlreiche, zum Teil kritische Hochwässer der Elbe und des Alands in den zurückliegenden Jahren widmen viele Einwohner der Stadt und der Region Seehausen dem Hochwasserschutz besondere Aufmerksamkeit. Zeitweise stand auch die Gewässerunterhaltung in der Kritik. Die jährlichen Kontrollen im Zuge der Deich- und Gewässerschauen sind darum aus Sicht des Leiters des Flussbereiches Osterburg des Landesbetriebs für Hochwassderschutz und Wasserwirtschaft (LHW), Hans-Jörg Steingraf, eine wichtige Maßnahme, um mögliche Probleme und Schwachstellen rechtzeitig zu erkennen.
"Der Flussbereich führt jährlich Deichschauen und Gewässerschauen durch. Dabei inspizieren Mitarbeiter des Landkreises, Städte, Verbandsgemeinden, Gemeinden, Naturschutzverbände, Berufsverbände der Land- und Forstwirtschaft die Gewässer und Deiche. Ziele sind den ordnungsgemäßen Wasserabflusses der Gewässer der ersten Ordnung und die Funktionstüchtigkeit der Deiche zu überprüfen. Daraus leitet der Flussbereich seine zukünftigen Unterhaltungsarbeiten ab", erklärt Steingraf im Volksstimme-Gespräch.
Völlig unverständlich sei für ihn der Vandalismus an Hochwasserschutzanlagen. Zur Durchsetzung des Betretungs- und Nutzungsverbotes laut Paragraph 96 des Landes-Wassergesetzes wurden an vielen Stellen Schranken errichtet. "In der letzen Zeit war die Schranke an der Windmühle Wanzer sehr oft zerstört worden, neuerdings ist die Schranke am Siel Oevelgünne Ziel des Vandalismus. Hier werden zur Durchsetzung von privaten Ansprüchen Schranken zerstört und eine Schädigung des Deiches, was bei Hochwasser zum Deichbruch führen kann, in Kauf genommen", erklärt der Flussbereichsleiter. Die Deich- und Gewässerunterhaltung und damit auch die Herstellung und der Einbau der Schranken würden aus dem Haushalt des Landes Sachsen-Anhalt und somit aus Steuermitteln finanziert. "Hier sollten doch alle, die die Verursacher sehen, die Polizei, den Flussbereich oder die Wasserbehörde des Landkreises informieren", meint Flussbereichsleiter Steingraf.