Rat in Hohenberg-Krusemark informiert sich über Vorentwurf Uralte Planungen: Wohnen in der Nähe der Grundschule
Gegenwärtig wird ein Flächennutzungsplan für die Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck erarbeitet. Auf den Inhalt will die Mitgliedsgemeinde Hohenberg-Krusemark Einfluss nehmen. Das machten die Ratsmitglieder während ihrer Tagung am Montagabend in Hindenburg deutlich.
Hindenburg. "Zuständig für den Flächennutzungsplan ist die Verbandsgemeinde. Die Planungshoheit der Mitgliedsgemeinden ist eingeschränkt", machte Ralf Bergmann deutlich. Doch zumindest solle der Rat frühzeitig informiert werden, fügte der Bürgermeister von Hohenberg-Krusemark an. Deshalb rückte der Planungsstand auf die Tagesordnung der Ratssitzung.
Die Information allein allerdings genügt den Ratsmitgliedern nicht. Sie wollen auf das Papier Einfluss nehmen. Und nicht nur bei der Anhörung der sogenannten Träger öffentlicher Belange. Bergmann und Harald Mottitschka schlugen vor, dazu eine Arbeitsgruppe zu bilden.
Eile scheint dabei nicht unbedingt geboten. Denn die Arbeiten für den Vorentwurf befinden sich noch in der Anfangsphase, wie Bauamtsleiterin Simone Kuhlmann erläuterte. Bislang existiert noch kein Textteil, wurden lediglich die bestehenden Pläne aus den Mitgliedsgemeinden übernommen. Und die sind mitunter alles andere als realistisch, weil teilweise uralt. So weisen die Pläne der Ortsteile Klein Hindenburg, Osterholz und Schwarzholz noch Gewerbeflächen aus und in Hohenberg-Krusemark enthalten sie noch eine Wohnbebauung an der Ellinger Straße Richtung Grundschule.
"Es geht nicht nur um Wohnbebauung, sondern auch um Industriebebauung und landwirtschaftliche Großanlagen", sagte Olaf Schmidt. Das Ratsmitglied sprach damit augenscheinlich zahlreichen Besuchern der Beratung aus der Seele. Die hatten vornehmlich die mögliche Ausweisung von Flächen für ein Kohlekraftwerk im Kopf, wie sie mit Fragen andeuteten und wie es Aufkleber auf den Autos vor dem Versammlungsort erahnen ließen. Doch darüber gab es am Montagabend in Hindenburg noch keine Aussage; die Planungen stecken schließlich noch in den Windeln. Vor dem Frühjahr 2012 dürfte der Vorentwurf kaum in trockenen Tüchern sein.
Den erstellt und finanziert übrigens ein Unternehmen aus der Energiebranche. Es beabsichtigt einen Solarpark in Goldbeck zu errichten und benötigt dazu einen Bebauungsplan. Voraussetzung für den ist wiederum der Flächennutzungsplan.