Neues Buch Verein will Wissen aus Osterburg erhalten
Mit seiner Buch-Serie „Wissen der Region“ zielt der Kulturförderverein Östliche Altmark jetzt auf die Einheitsgemeinde Osterburg.
Erxleben/Osterburg l Rund 30 Zuhörer waren am Dienstag im Dorfgemeinschaftshaus Erxleben dabei, als Bärbel Conrad und Wolfgang Haacker das Buchprojekt vorstellten. Die vom Kulturförderverein Östliche Altmark herausgegebene Reihe „Wissen der Region“ hat in den zurückliegenden Jahren bereits Geschichten aus vier Verbands- und Einheitsgemeinden des Landkreises Stendal aufgespürt. Jeder Band wurde mit 1000 Exemplaren aufgelegt. Das ist auch für den fünften geplant.
Allen Bänden hat man einen Appell vorangestellt, der das Projekt gewissermaßen begründet: „Sammelt, damit es nicht verlorengeht!“ Das Zitat stammt vom deutschen Historiker Hartmann Schedel (1441-1514). Wolfgang Haacker vom Vereinsvorstand übernahm die organisatorischen Arbeiten an diesem Projekt; begleitet wird er von Bärbel Conrad aus Sydow bei Wust, die auch für das Lektorat zuständig ist. Die Deutschlehrerin war Leiterin der Polytechnischen Oberschule in Wust und ist im Ruhestand.
Vorliegen solle das fertige Buch im Sommer 2019, gab Dr. Haacker bekannt. „Es wird also viel Arbeit vor uns liegen“, sagte er und weiter: „Es sollen sich möglichst viele Leute aus der Region mit authentischen Texten beteiligen. Wir wollen Interesse wecken und sie für die Mitarbeit gewinnen.“ Viele Geschichten würden im Verborgenen schlummern, seien es Kindheitserlebnisse, tragische Geschehnisse, heitere Begebenheiten, Ereignisse vom Mut und Neubeginn oder kleine Anekdoten.
Das alles sei es wert, der Nachwelt zu erhalten. Es wäre schade, wenn es unwiederbringlich verloren ginge. Niemand und nichts solle vergessen werden. „Wir haben in der Zeit des Hochwassers 2013 im Elbe-Havel-Winkel, in der die Menschen bis aufs Äußerste gefordert waren, ein Buch zusammengestellt. Die Heimat wurde zerstört, die Elbe kam zu den Menschen, die sonst an ihrem Ufer Arbeit, Brot und Freude finden. Aber sie gaben nicht auf, fassten neuen Mut, schaffen wieder Ordnung und bleiben.
Manchmal genüge im Gespräch schon ein Stichwort, um daraus eine Geschichte zu entwickeln. Dafür nannte der Erxlebener Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Ahrend gleich ein Beispiel: „Stichwort Chor. Im nächsten Jahr wird unser Frauenchor 50 Jahre alt. Dessen Entwicklung könnte man aufschreiben.“ Das sei schon mal ein gutes Beispiel, machte Haacker deutlich. „Wir wollen zwar fertige Texte, nehmen aber auch Hinweise auf Ereignisse, Personen und so weiter auf, das kann auch mündlich sein, denen wir nachgehen. Nennt uns Leute, die etwas erzählen können. Orte, Ortsteile, historische Plätze sollen beschrieben und fotografiert (schwarz-weiß) werden. Machen Sie mit, dass es gelingt!“
„Wir möchten sie bitten, aus Ihrem reichen Erfahrungsschatz zu berichten“, warf Bärbel Conrad ein. „Bewegen Sie auch ihre Kinder und Enkel dazu mitzumachen. Es muss ja nicht immer eine lange Abhandlung sein.“ Es sei einfacher, ein Buch zu lesen als es mitzugestalten, meinte Ahrend. „Aber wie oft stellte man in Gesprächen fest: „Das war früher so und heute so.“ Auch aus Vergleichen könne man Geschichten entwickeln.
Info-Veranstaltungen zum Buch sind in elf Orten vorgesehen. Neben dieser in Erxleben und gestern in Königsmark stehen bereits weitere Termine fest: am 18. Januar in Meseberg, am 1. Februar in Walsleben, am 13. Februar in Düsedau.