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Verkehr Verkehr Ein Grinsen zur Belohnung für Kraftfahrer

Nach den Vielbaumern und den Krüdenern wollen jetzt auch die Scharpenhufer Anlagen, die Kraftfahrer an die 50-km/h-Grenze erinnern.

Von Ralf Franke 09.10.2018, 01:01

Scharpenhufe l Für die einen sind sie rausgeschmissenes Steuergeld, anderen vermitteln sie ein Gefühl von Sicherheit – die Smileys, die zu schnelle Kraftfahrer an immer mehr Ortseingängen traurig zur Ordnung mahnen oder zur Belohnung angrinsen. In Krüden und Vielbaum versehen zwei dieser Messanlagen, die hartnäckige Eltern von Kindergarten- und Schulkindern über einige Jahre forderten, seit Mitte Juni ihren Dienst. Und das, ohne die Energierechnung der Kommune zu belasten, weil der Strom über ein Solarpanel gewonnen wird (wir berichteten).

Die Gemeinde Aland hatte zu diesem Mittel gegriffen und rund 10.000 Euro für vier Stationen investiert, weil eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h keine Aussicht auf Erfolg bei der genehmigenden Behörde hatte, die sich selbst mit den beiden Smiley-Anlagen sehr schwer tat. Der Verwaltungsprozess zog sich bekanntlich über fast zwei Jahre hin. An eine Blitzer-Anlage wie in Erxleben war an der Landesstraße L 2 offenbar gar nicht zu denken. Die Mitglieder des Gemeinderates um Bürgermeister Hand-Joachim Hildebrandt hatten für die leuchtenden Warnhinweise gekämpft, weil Krüden und Vielbaum langgestreckte Dörfer sind und die gerade Fahrbahn Fahrer von Pkw, Motorrädern und Lkw gerade dazu einlädt, es auch innerorts etwas flotter angehen zu lassen.

Die Smileys kommen nicht nur bei den meisten Krüdenern und Vielbaumern gut an, sondern offenbar auch bei den Einwohnern im benachbarten Scharpenhufe. Der Ort ist zwar etwas kleiner, aber auch langgezogen und wird von besagter Landesstraße durchschnitten. Maria und Günther von Jagow waren in der jüngsten Ratssitzung mit anderen Einwohnern zu Gast und nutzten die Bürgerfragestunde, um für ihren Ort den Aufbau einer ähnlich verkehrsberuhigenden Anlage anzuregen. Der Bitte der Scharpenhufer war ein ausdrückliches Lob an den Gemeinderat vorausgegangen, der die Investition beschlossen und einen langen Atem bei der Genehmigung bewiesen hatte.

Geht es nach dem Willen des Gremiums sollten Smileys zur Erinnerung an die 50 km/h Höchstgeschwindigkeit auch für Scharpenhufe machbar und finanzierbar sein.