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Verdun-Reise Versöhnung auf dem Schlachtfeld

Vor 100 Jahren tobte die Schlacht von Verdun. Osterburger Jugendliche waren bei den deutsch-französischen Gedenkfeierlichkeiten dabei.

Von Jörg Gerber 01.06.2016, 15:27

Osterburg l 100 Jahre nach der Schlacht von Verdun haben 4000 französische und deutsche Jugendliche auf dem ehemaligen Schlachtfeld gemeinsam mit Kanzlerin Angela Merkel und Präsident François Hollande ein Zeichen der Versöhnung gesetzt. Neun Markgraf-Albrecht-Gymnasiasten, die von ihrer Lehrerin Ute Voigt begleitet wurden, waren bei den Gedenkfeiern dabei und wurden gestern wieder in der Schule begrüßt. „Wir sind stolz auf euch“, empfing Elke Hein die jungen Altmärker, die gemeinsam mit Schönebecker Schülern Sachsen-Anhalt repräsentiert hatten. Die Schulleiterin bedankte sich auch bei Ute Voigt, die immer hinter diesem Vorhaben stand.

Die Gymnasiasten haben während der von Donnerstag bis zum Sonntag andauernden Gedenktage ein geballtes Programm absolviert. Wie unter anderem Fillip Bradatsch, Jim Christiansen-Weniger und Julius Grams berichteten, waren sie von morgens um 7 Uhr bis zum Ende der 21 Uhr beginnenden Abendveranstaltungen unentwegt auf den Beinen. Was sie dabei gesehen und erlebt haben, werden sie jetzt in den Klassen erzählen. Und auch davon, dass dass sich solch ein Völkermorden nie mehr wiederholen darf. Dieser Grundgedanke habe alle Teilnehmer. geeint. „So etwas schweißt zusammen“, so die Osterburger, die von einer tollen Atmosphäre unter den Jugendlichen berichteten.

Auf die Schüler warteten aber auch zahlreiche bedrückende Momente. Wie der Blick auf Krater, die von Granaten-Einschlägen herrühren. Oder über weite Flächen, auf denen noch heute nur spärlich Gras wächst, weil der Boden wegen des dort eingesetzten Senfgases noch immer kontaminiert ist. Die jungen Altmärker sahen die Kreuze, unter denen Menschen ruhen, die wie sie selbst gerade mal im Abituralter waren. Und sie erfuhren, dass heute noch jährlich etwa 60 Skelette geborgen werden.

Beeindruckt zeigten sich die Gymnasiasten von der Gedenkfeier in Douamont und der Inszenierung, mit der Regisseur Volker Schlöndorff an Verdun erinnerte. Die Choreographie vereinte 3000 junge Franzosen und 1000 junge Deutsche auf einem Friedhofsplatz und sei einmalig gewesen, blickten die Osterburger zurück.

Gemeinsam mit den Jugendlichen beschlossen Elke Hein und Ute Voigt gestern, möglichst vielen Interessierten über das in Verdun Erlebte und Empfundene zu berichten. So dürfte ein durch Fotografien ergänzter Rückblick auf die Gedenkfeierlichkeiten zum Bestandteil der Projektwoche und in die Präsentationen des abschließenden Hoffestes eingebaut werden.