David Sick liebt die intimeren Konzertrunden Wein, Gitarre und Pizza im Kavaliershaus Krumke
Während Annegret Spillner ihre Gäste am Sonnabend im Kavaliershaus Krumke fragte, ob sie lieber roten Tempranillo aus Spanien, trockenen Spätburgunder aus der Region Nahe oder weißen Elbling trocken aus dem Weinanbaugebiet der Mosel möchten, stimmte David Sick die Saiten seiner Gitarre. "Gitarre und Wein" war das Motto des Abends. Beides wurde in Krumke vom Feinsten serviert.
Von Astrid Mathis
Krumke. David Sick war vor wenigen Monaten schon einmal im Krumker Kavaliershaus zu Gast. Jetzt trat er solo auf. Sein Können hat der gebürtige Freiburger seiner Ausbildung für klassische Gitarre in Weimar zu verdanken und dem anschließenden Studium von Weltmusik in Dresden, wo er seitdem zu Hause ist.
Schon nach dem ersten Titel erntete der Künstler begeisterten Applaus. Stücke von südamerikanischen und französischen Komponisten wechselten mit den der spanischen. Auch das Tango-Stück seines Professors, der während einer Party loskomponierte, gab er zum Besten.
Mit "Jetzt kommt was ganz Schönes", kündigte David Sick "Den Traum im Garten" aus dem 19. Jahrhundert an. Ihm liegen die klassisch-romantischen Werke. Auch wenn der Gitarrist schon mal gern eigene Kompositionen oder aber auch Pop-Titel in sein Programm einflechtet. Wie zum Beispiel "Billy Jean" von Michael Jackson, "Upside down" von Diana Ross and the Supremes oder "Dancing Queen" von ABBA. Flott, um nicht zu sagen, rockig, legte er bei diesen Titeln los. Die Finger flogen nur so über die Saiten, die Füße wippten im Takt.
"Ich spiele gern in kleinerer Runde. Das Ambiente hier ist einfach wundervoll", lobte Sick. Der Wohlfühlfaktor beruhte auf Gegenseitigkeit. Kaum hatte der Musiker ein Stück beendet, brandete Applaus auf. Mit voranschreitender Abendstunde plauderte er so manche Anekdote aus, zum Beispiel verkündete er, er hätte einmal versucht, den lautlosen Urknall zu vertonen. Seine Interpretation präsentierte er in Krumke. Ein Kaffee-Wettstreit mit einem Freund war Anstoß für ein weiteres Stück. Nach sechs Kannen gab er auf, der Verlierer musste in dem überdrehten Zustand ein Stück schreiben.
"Jazz ist nicht mein Ding", verriet David Sick letztlich und spielte bei den Zugaben trotzdem etwas davon. Bei Wein und Pizza genossen die Gäste noch lange die angenehme Atmosphäre, von der auch der Künstler so geschwärmt hatte.