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Neue Regenentwässerung Wo Gras über die Baustelle wächst: Arbeiten in Erxleben ruhen seit Monaten

An einem Abschnitt der durch Erxleben führenden Kreisstraße K 1069 soll ein Stendaler Tiefbauer die Regenentwässerung erneuern. Die Arbeiten ruhen allerdings schon seit Monaten, sagt Ortschaftsrat Heiko Fischer.

Von Nico Maß 02.08.2021, 16:24
An dieser Baustelle mitten in Erxleben hat sich seit Monaten keine Hand mehr gerührt, ärgert sich Heiko Fischer. Zudem kritisiert der Erxlebener die lückenhafte Absperrung.
An dieser Baustelle mitten in Erxleben hat sich seit Monaten keine Hand mehr gerührt, ärgert sich Heiko Fischer. Zudem kritisiert der Erxlebener die lückenhafte Absperrung. Foto: Nico Maß

Erxleben - „Da wächst schon Gras drüber“, sagt Heiko Fischer und deutet auf den aufgerissenen und wieder zugeschütteten Gehwegbereich vor einer früheren Gastwirtschaft. Und auch von den Gehwegsteinen, die gegenüber vom Dorfgemeinschaftshaus aufgestapelt sind, ergreift wildes Grün immer mehr Besitz. Dies mache sichtbar, dass sich an und auf der Baustelle schon seit längerem keine Hand mehr gerührt habe, sagt Fischer. Zuletzt wohl Mitte April, nachdem die Arbeiten an der Regenentwässerung der Straße Ende März gestartet seien, blickt der Erxlebener Ortschaftsrat zurück. Das mittlerweile mehr als dreimonatige Stillleben geht Fischer besonders wegen eines gesperrten Gehweg-Abschnittes gegen den Strich. Fußgänger bleibe nichts anderes übrig, als auf die Straße auszuweichen. Denn in Höhe der grob geschätzt 30 Meter langen Baustelle gebe es auf der gegenüberliegenden Seite keinen Bürgersteig, begründet Fischer.

Baustelle grenzt an Kreuzung

Dass die Baustelle direkt an die Kreuzung Erxleben-Möckern/Polkau grenzt, verschärfe das Problem noch. Dabei hat der Ortspolitiker eben auch zwei Trauerzüge vor Augen, die in den zurückliegenden Wochen den abgesperrten Bereich passierten und dafür auf die Straße ausweichen mussten. Der Friedhof des Dorfes liegt auf der gleichen Fahrbahnseite nur eine Handvoll Meter von der Baustelle entfernt. Letztere sei auch nicht komplett abgesperrt, nennt Fischer einen weiteren Kritikpunkt. Die Stadt müsse sich auch aufgrund der Baustellenabsicherung mit dem Stendaler Tiefbauer in Verbindung setzen, fordert er.

Erxlebens Ortsbürgermeister Steffen Seifert (parteilos) hat die monatelange Verzögerung auf der Baustelle ebenfalls auf dem Zettel. Nachfragen bei dem Tiefbauer hätten aber aufgezeigt, dass der Firma die Hände gebunden seien, so der Ortsbürgermeister. „Denn das Unternehmen wartet auf Rohrmaterial, dass im Ausland bestellt ist“, fügt er erklärend hinzu. „So etwas kann ja durchaus passieren“, räumt Heiko Fischer ein. „Aber mittlerweile geht es schon über Monate hinweg nicht weiter.“ Und auch für die lückenhafte Absperrung der Baustelle zeigt Fischer kein Verständnis.

In diesem Punkt setzt jetzt offenkundig auch das Osterburger Rathaus an. Nach einer Vor-Ort-Besichtigung durch Fachpersonal aus dem Amt für Finanzen und Ordnungsangelegenheiten sieht auch die Osterburger Verwaltung Bedarf an „zwei weiteren Baken zur Absicherung der Baustelle“, bestätigt die amtierende Einheitsgemeinde-Bürgermeisterin Anke Müller auf Nachfrage. Die Stadt werde sich deshalb mit dem Baubetrieb in Verbindung setzen, kündigt sie an.

Verkehrsrechtliche Anordnung ist ausgelaufen

Gleichzeitig scheint die Kommune in diesem Zusammenhang aber noch auf ein anderes Problem gestoßen zu sein. Denn die verkehrsrechtliche Anordnung, mit der der Landkreis Stendal die baulichen Absperrungen an seiner Kreisstraße K 1069 genehmigt und damit eben auch grünes Licht für die Sperrung des Gehweges gegeben habe, ist nach Angaben aus dem Osterburger Rathaus bereits seit Februar nicht mehr gültig. Die Kommune werde den Baubetrieb daher auffordern, die verkehrsrechtliche Anordnung beim Landkreis zu verlängern, kündigt Anke Müller an.

Auch die gegenüber vom Dorfgemeinschaftshaus abgelagerten Pflastersteine wuchern bereits zu.
Auch die gegenüber vom Dorfgemeinschaftshaus abgelagerten Pflastersteine wuchern bereits zu.
Foto: Nico Maß
Blick auf den Baustellen-Bereich. Das Gehweg-Pflaster ist weg, auf seinem zugeschütteten Verlauf wächst Grün.
Blick auf den Baustellen-Bereich. Das Gehweg-Pflaster ist weg, auf seinem zugeschütteten Verlauf wächst Grün.
Foto: Nico Maß