Seit einem Jahr sind Lars, Leon und Lukas bei den "Waldzwergen" / Mutter geht wieder arbeiten Wollenrader Drillinge werden drei Jahre alt
Die Frage zur Nachwuchsplanung quittiert Mark Ringe abwinkend aber mit einem Grinsen. Die Sache ist für ihn und seine Frau Anke erledigt. Kein Wunder bei vier Kindern, wo das zweite, dritte und vierte auf einmal auf die Welt wollten.
Wollenrade l Nächste Woche werden die Wollenrader Drillinge bereits drei Jahre alt. Eine Zeit, die schnell verging, die die Eltern und den großen Bruder Maximilian aber trotzdem ganz schön in Atem gehalten hat, auch wenn inzwischen Normalität im Alltag eingekehrt ist.
Die Jungen, als Frühchen am 27. März 2009 zehn Wochen vor dem errechneten Geburtstermin zum Schutz der Mutter von einem Spezialistenteam in der Uniklinik Magdeburg ans Licht der Welt geholt (wir berichteten), haben sich prächtig entwickelt, den Vorsprung gegenüber Gleichaltrigen aufgeholt und besuchen seit einem Jahr die Kindertagesstätte "Waldzwerge" der Osterburger Lebenshilfe im benachbarten Flessau. Nicht nur weil es der kürzeste Weg von Wollenrade ist, sondern auch wegen des integrativen Charakters der Einrichtung, der Nähe zur Natur und weil die Pädagogen besonderen Wert auf eine gesunde Lebensweise legen. Während Marc Ringe seiner Arbeit als Hausmeister bei der Osterburger Stadtverwaltung nachgeht, ist Frau Anke wieder in ihrem alten Job als Steuerfachangestellte untergekommen.
Natürlich sind die eineiigen Drillinge nach wie vor schwer auseinanderzuhalten. Die Mutter und die Oma haben den Bogen als einzige richtig raus, meint der Vater, der sich meist an den Farben orientiert. Lars steht für rote, Leon für grüne und Lukas für blaue Akzente bei den Sachen. Nur zu besonderen Angelegenheiten sind die drei einheitlich angezogen.
Pflegeleicht sind sie offenbar noch immer. Inzwischen machen sich indes charakterliche Unterschiede bemerkbar. Eine Angelegenheit, die allerdings im Fluss ist. Mal sei der eine, mal der andere Chef, weiß die Mutter. Nur eins scheint sicher: Lars ist ein Papa-Kind, freut sich Marc Ringe, der schon jetzt auf geballte Hilfe auf dem Hof zählt und bereits von den drei kleinen Waldarbeitern sprach, als dank des Ultraschalls vor der Geburt klar war, dass es drei Jungs werden.
Der Alltag hat die sechs Ringes in jeder Beziehung erreicht. Die Zeit der Patenschaften und Gastgeschenke ist längst vorbei. Nahezu alles in dreifacher Ausfertigung kaufen zu müssen, will finanziell durchdacht sein. Weshalb die Familie kaufender- und verkaufenderweise Stammgast auf den Babybörsen in Osterburg sowie Seehausen ist, der gelernte Tischler ein großes Klettergerüst auf dem Hof selbst gebaut und für das Außenspielzeug eigens eine alte Blechgarage besorgt hat.
Trotzdem: In diesem Jahr wollen sie sich einen Urlaub leisten. Für eine Woche soll es an die Ostsee nach Kühlungsborn gehen.
Nach der Taufe und den ersten Tagen im Kindergarten dürfte mit der Einschulung die nächste große Herausforderung auf die Familie zukommen. Und irgendwann werden die drei wohl auch mal versuchen, ihr Umfeld mit ihrer Ähnlichkeit auszutricksen, orakelt der Vater.