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Reitunterricht der "leichten Schule" / Sabine Mosen gibt das Wissen von Philippe Karl weiter Ziel sind zwei Körper und eine Seele

Von Ralf Franke 08.03.2012, 05:21

Ein ungewöhnlicher Reitlehrgang geht vom 30.März bis zum 1. April in Krumke über die Bühne. Eine Handvoll Interessenten darf sich über drei Tage nach den Methoden des französischen Reitmeisters Philippe Karl unterrichten lassen.

Krumke l Der Gründer der "Ecole de Légèreté" (zu deutsch: Schule der Leichtigkeit) unterrichtet angesichts der großen Nachfrage schon lange selbst keine Reiter mehr, sondern gibt sein Wissen nur noch an Reitlehrer weiter, die seine Philosophie im Umgang mit dem Pferd wiederum in die Welt tragen. Letzteres darf ruhig wörtlich genommen werden.

Für das mittlere Deutschland ist Sabine Mosen aus dem niedersächsischen Hallerburg zuständig, die auch den Unterricht in Krumke übernehmen wird. Die lizenzierte Ausbilderin, die darüber hinaus Reitwart bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung FN ist, kann laut Mitteilung auf inzwischen drei Jahrzehnte Erfahrung im Umgang mit Pferden und Reitern blicken. Sie darf sogar Reitlehrer nach den Regeln der "Ecole de Légèreté", in der sie sich seit 1998 regelmäßig schulen lässt, ausbilden.

Und was ist das Geheimnis der Reitkunst nach Philippe Karl, die zwar anders, aber wiederum nicht so exotisch ist, dass sie sich nicht für den klassischen Turnierreiter eignen würde und sich an ihren Erfolgen messen lassen muss? Das Grundprinzip der "leichten Schule" ist unter anderem der Ausschluss von Kraft oder Zwangsmitteln beim Reiten und in der Ausbildung der Pferde. Die Methoden, deren Ziel quasi zwei Körper und ein Geist sind, lässt sich offenbar auf alle Rassen und alle reiterlichen Disziplinen anwenden. Die Ausbildung von Ross und Reiter ist von klaren Grundsätzen, effizienten Methoden und pferdefreundlichen Vorgehensweisen gekennzeichnet, heißt es in der Ankündigung. Die Légèreté-Anhänger sind davon überzeugt, dass die Methode auch die höhere Reitkunst jedem zugänglich macht, der ernsthaft bemüht ist, selbst wenn er nur über ein ganz gewöhnliches Pferd verfügt. Ziel ist ein vielseitig ausgebildetes Pferd, das leicht die Hilfen seines Reiters annimmt.

Philippe Karl macht sich mit seinen Lehren bei den klassischen Reitern nicht nur Freunde, weil er Missstände anprangert und auch die FN in Deutschland drängt, ihre Bewertungsmethoden beim Dressursport tierfreundlicher zu gestalten. Dabei prangert er zu eng geschnallte Reithalfter und Hilfszügel ebenso an wie Sporenverletzungen, blockierte Kiefer, hochgezogene oder herausgestreckte Zungen, um nur einiges zu nennen.

Anmeldungen für den Krumker Lehrgang nimmt Anika Lühmann, die den Unterricht bei Sabine Mosen aus eigener Erfahrung kennt, unter Telefon 0172-1729805 entgegen. Bei ihr sind auch Nachfragen zum Ablauf und zu den Kosten des Lehrgangs möglich. Die Teilnehmeranzahl ist begrenzt. In der Regel werden kaum mehr als acht Reiter-Pferde-Paare zugelassen. Das eigene Pferd ist natürlich Bedingung für den Reitunterricht im Reitsportzentrum Krumke. Der Ausbildungsstand ist übrigens zweitrangig. "Jeder wird da abgeholt, wo er gerade steht", heißt es in der Ankündigung abschließend.

Zaungäste, die sich über den Unterricht informieren wollen, sind gern willkommen, ließ Anika Lühmann auf Nachfrage der Volksstimme wissen.