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Zuckerhalle Im Anbau fliegen die Steine

Es rumst ganz schön in der Goldbecker Zuckerhalle. Dort investiert die Gemeinde rund 100.000 Euro.

Von Karina Hoppe 23.07.2019, 23:01

Goldbeck l Es gab gar Ideen, den Anbau an der Südseite wegzureißen, aber man entschied sich dagegen. Weil er eine zusätzliche – Flexibilität schaffende – Verbindung zwischen ehemaligem Speisesaal und der Mittelhalle darstellt. Und künftig auch eine Fluchtmöglichkeit: Nämlich von der Empore, wo sich laut Wunsch des Gemeinderats irgendwann Kinder im Bällebad und an der Boulderwand austoben, nach draußen.

Dafür wird nun ein Zugang von der Empore aufs Anbau-Dach geschaffen, das Dach selbst wird abgedichtet und an selbiges eine Fluchttreppe nach unten gesetzt. Die Gemeinde hoffte noch, dass das Dach als Rettungsbasis ausreichen würde, Menschen im Notfall von dortaus geholfen werden könnte, „aber die Dachfläche bietet nicht genügend Platz für die Leute, die da oben reinpassen“, sagt Bürgermeister Torsten Dobberkau.

Deswegen also die Treppe inklusive. Der Anbau erhält außerdem eine ebenerdige Tür nach draußen. Die nicht tragenden Zwischenwände wurden mit Hilfe der Gemeindearbeiter herausgerissen – für mehr Bewegungsfreiheit. Im Vorraum der ehemaligen Küche wird aus einem Fenster ein Ausgang. Partiell werden zudem alte Tore durch neue ersetzt. Neue Tore nach DIN-Norm. Denn bei den rund 100.000 Euro, die die in diesem Jahr in der Zuckerhalle umgesetzten Maßnahmen in der Zuckerhalle kosten, geht es wiederum um Sicherheitsauflagen. Diese werden zu 75  Prozent vom Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) gefördert, weswegen die Gemeinde „nur noch“ mit 25.000 Euro Eigenbeteiligung dabei ist.

„Wir sind damit einen großen Schritt weiter“, sagt Torsten Dobberkau, der langsam Licht am Ende des Tunnels sehe. Mit dem Fluchtweg über den Anbau ist schließlich nicht weniger als der erste Schritt getan, die Empore sicher ins Veranstaltungskonzept mit einzubinden. Es braucht dann noch eine weitere Fluchtmöglichkeit von der Empore aus, aber immer peu à peu. So sich im nächsten Jahr wieder ein Fördertopf auftue, würde der Gemeinderat bestimmt darauf zugreifen. „Wenn nicht, warten wir eben“, so Dobberkau. Es sei ja nicht so, dass keine anderen Vorhaben auf der Goldbecker Agenda stehen: Zum Beispiel soll die Turnhalle mit Hilfe von Fördermitteln umfassend saniert werden. Dobberkau geht davon aus, dass dort im nächsten Sommer begonnen werden kann, „für dieses Jahr ist die Zeit wohl schon zu fortgeschritten. Und eine Winterbaustelle soll es ja nicht werden“.

Für die Zuckerhalle stehen als nächste große Maßnahme die Fenster im ehemaligen Speisesaal auf der Agenda. Auch sind noch einige Elektroarbeiten zu verrichten und brauche es laut Auflage ein Rolltor zwischen der großen Halle und der Mittelhalle. Und dann ist da noch der große beindruckende Saal über dem Speisesaal – noch Zukunftsmusik in aller Hinsicht. Wie gesagt, peu à peu. Immer vor dem Hintergrund, dass die Zuckerhalle irgendwann nach Versammlungsstättenverordnung Sachsen-Anhalt betrieben werden kann, was die Handhabe mit den mehr und mehr angefragten Veranstaltungen für Kommune wie Vereine sehr erleichtert.