Bock auf Rock Rock Village treten bei „Bock auf Rock“ in Groß Rosenburg auf
In der Zerbster Straße hat die Rosenburger Band „Rock Village“ ihren Proberaum. Die Männer um Willem Janssen van Doorn sind bei „Bock auf Rock“ dabei.
Groß Rosenburg - Da können sie einfach nicht anders, die Niederländer, diese alten Royalisten. Wenn man Willem Janssen van Doorn antrifft, trägt er oft ein oranges T-Shirt. Der Niederländer kam 1992 nach Deutschland. Damals arbeitete er im Solvay-Werk Bernburg und wohnte in Baalberge. 1997 bot sich das Firmengelände in der Groß Rosenburger Fabrikstraße an, das Willem kaufte. Hier ist seitdem der Firmensitz seiner Tief- und Erdbaufirma. Und in der Zerbster Straße wohnt die Familie.
Aber warum haben die Niederländer eigentlich so ein stolzes Faible für die Farbe Orange? Die Deutschen laufen ja auch nicht in Schwarz, Rot oder Gold rum. (Manche in Schwarz-Weiß-Rot, aber das ist eine andere Geschichte.)
Die Erklärung erfordert einen kleinen Geschichtsexkurs: Die Nationalfarben der Niederlande waren zuerst Orange-Weiß-Hellblau. Da man diese Farbkombination als Flagge zur See oft schlecht erkannte, wurden die Farben abgeändert zu Rot-Weiß-Blau. Als Symbolfarbe blieb jedoch Orange erhalten. „Oranje“, steht sinnbildlich für das holländische Königshaus Oranien-Nassau (niederländisch: „Oranje-Nassau“). Der Ruf „Oranje boven“ bedeutet demnach im Deutschen so viel wie „Es lebe das Königshaus!“.
Und jetzt ruft Willem vielleicht eher „Rock ’n’ Roll boven!“
Doch genug davon.
Vom Pferdestall zum Proberaum
Van Doorn zweigte jedenfalls den ehemaligen Pferdestall seines Grundstücks ab und baute ihn zum Proberaum um. Für eine Band, die sich fortan Rock Village nennen sollte. „Zuvor habe ich meine Mitspieler aber gefragt, ob das was Dauerhaftes wird“, erinnert sich der „Neu-Rosenburger“. Denn einen Partyraum gab es ja schon, der aber für jegliches rockmusikalisches Spektakel zu klein war.
Seine Band stimmte zu: „Ja, wir machen das eine Weile.“ Nun sind die Herren in einem Alter, wo man die Flatterhaftigkeit der Jugend abgelegt hat und verlässlich ist.
Heute spielen Christian Malecki (Schlagzeug), Siegbert Reuter (Gesang), Werner Lenke (Leadgitarre), Willem Janssen van Doorn (Bass) und Lutz Kersten (Gitarre) zusammen.
Und zwar Rock vom Feinsten. Auf der Setlist (Titelliste) stehen Songs von Motörhead, Neil Young, Pink Floyd, ZZ-Top, Tom Petty oder Eric Clapton. Aber auch „Green River“ von Creedence Clearwater Revival (kurz CCR) findet man.
Die sollen am Sonnabend gespielt werden, wenn zu „Bock auf Rock“ in Willems Rockscheune (Fabrikstraße) eingeladen wird. Ebenda fanden schon mehrere rockmusikalische Veranstaltungen statt und sogar die Rosenburger Weihnachtsmärkte.
500 Leute werden erwartet
Ohne die dauerhafte Anwesenheit des Holländers im Saaledorf müsste vermutlich die Mehrzweckhalle als Veranstaltungsort her halten, was aber atmosphärisch überhaupt nicht vergleichbar wäre. Denn die Rockscheune versprüht jenen rustikalen Charme, den man für derartige Events braucht. „Wir erwarten am Sonnabend rund 500 Leute“, sagt van Doorn. Diese stattliche Größe resultiert aus den Erfahrungen vergangener Konzerte.
Willems Rock Village macht den Auftakt, dann spielen die Double Hats aus Calbe, die ihrem Namen Ehre machen, weil das Duo seine Hüte nie absetzt. Dahinter verbergen sich Olaf Schmitt und Lutz Kersten. Letzterer wird richtig Stress haben, weil er auch bei Rock Village Gitarre spielt.
Danach wird es International. Die niederländische Coverband New Sensation rockt, bis das Licht ausgeht. Van Doorns Nichte singt mit gewaltiger Rock-Röhre in dieser Formation.
„Erwähne doch mal Olaf Heinig, der am Ton- und Lichtpult sitzt“, bitten die Männer von Rock Village. „Mit dem haben wir stets gute Erfahrungen gemacht.“ Was ja nach ihrer Erfahrung nicht immer so sei, wenn ein Techniker vor lauter Knöpfen den Sound aus den Ohren verliert.