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Altmarkkreis Die Pandemie schwebt über allem

Was wird 2021? Die Volksstimme wollte vom Landrat und den Bürgermeistern wissen, welchen Themenschwerpunkt sie sehen.

01.01.2021, 23:01

Altmarkkreis (ao, hh, ca, hz, hsh, ap, dc) l Das vergangene Jahr wurde von der Corona-Pandemie überschattet und wird in die Analen der Geschichte eingehen. Aber was bringt dieses Jahr? Welches Thema wird uns 2021 aus Sicht des Landrates und der Bürgermeister im Altmarkkreis Salzwedel neben vielen anderen als Schwerpunkt begleiten? Die Volksstimme fragte nach.

Die Corona-Pandemie und deren Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft: Das wird nach Ansicht von Salzwedels Bürgermeisterin Sabine Blümel auch das bestimmende Thema 2021 sein. Wenngleich es viele Schwerpunkte gebe, die sie im kommenden Jahr sehe, würden ihr die Folgen der Pandemie auf die Menschen und damit auf die Stadt Bauchschmerzen bereiten. „Ich hoffe, dass unser Einzelhandel, die Gastronomie sowie unsere Künstler und Soloselbstständigen und alle anderen durchhalten.“ Letztlich wirke sich die Pandemie direkt auf die kommunalen Finanzen aus, was wiederum die Handlungsfähigkeit gerade mit Blick auf die freiwilligen Aufgaben einschränke.

Die finanzielle Leistungsfähigkeit der Stadt Gardelegen aufrechtzuerhalten, das ist ein wesentlicher Schwerpunkt für Gardelegens Bürgermeisterin Mandy Schumacher mit Blick auf die coronabedingten Einbrüche bei den Gewerbe- und Einkommenssteuern. „Das wird nicht einfach werden“, weiß Schumacher. Aber dennoch seien zwei Themen von besonderer Bedeutung. „Die Kinderbetreuung und Kinderfreundlichkeit – das sind die Topthemen für Stadtrat und Verwaltung, weil Kinderfreundlichkeit und Bürgerfreundlichkeit nicht nur unsere Aufgaben sind, sondern uns auch am Herzen liegen“, betont Schumacher.

Norman Klebe verweist auf die aktuelle Lage, die die Einheitsgemeinde mit vielen touristischen und gastronomischen Einrichtungen trifft. „Meine größte Hoffnung ruht auf dem baldigen Ende der Pandemie und der Rückkehr zur Normalität“, so der Bürgermeister. Was die kommunalen Finanzen angeht, verbreitet das Stadtoberhaupt Optimismus. Denn für den Haushalt 2021 wird von einem Überschuss (210 800 Euro) ausgegangen. Erstmals seit dem Bestehen der Kommune könne eine Rücklage gebildet werden. „Das gute Ergebnis ist vor allem unserer heimischen Wirtschaft zu verdanken, die trotz der Pandemie robust und stabil arbeitet“, so Norman Klebe. Zudem sieht er für das Waldheim-Projekt „alle Zeichen auf Grün“. Auf dem Areal direkt am See sollen ab Sommer 2021 zunächst Wohnungen entstehen.

„Wenn sich das Modell der Verbandsgemeinde mit der Eigenständigkeit und Selbstbestimmtheit von Mitgliedsgemeinden, für das diese ursprünglich geschaffen wurde, in der Zukunft weiter bewähren soll, ist eine starke Gemeinschaft wichtig.“ Darauf weist Michael Olms, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf, hin und baut auf ein konstruktives Miteinander im Verbandsgemeinderat. Dieses müsse ausgerichtet sein zum Wohle der sozialen Pflichtaufgaben der Verbandsgemeinde, besonders in Form der Bereitstellung von raumnahen Kindertageseinrichtungen, den fortführenden Grundschulen mit der dazugehörigen Hortbetreuung und letztendlich den Schutz der Bürger durch die Verlässlichkeit einer einsatzstarken und einsatzbereiten Feuerwehr.

Für Klötzes Einheitsgemeinde-Bürgermeister Uwe Bartels steht die schnellstmögliche Überwindung der Corona-Pandemie über allen Vorhaben für dieses Jahr. „Keiner weiß, wie lange die Pandemie noch dauern wird“, betont der Rathauschef. Neben der Bewältigung der Krise steht für das begonnene Jahr, so Uwe Bartels, auch die Realisierung von Förderprojekten, die 2020 offen geblieben sind, auf der Tagesordnung.

„Die Corona-Pandemie lastet schwer im bisher nicht gekanntem Maße. Positiv kann ich jedoch feststellen, dass auch die Stadt Oebisfelde-Weferlingen nun im 21. Jahrhundert datentechnisch mit dem flächendeckenden Breitbandangebot angekommen ist, und zwar noch vor den meisten Nachbarn“, blickt Bürgermeister Hans-Werner Kraul auf 2020 zurück. „Wir haben komplett glasfaserbasiertes und vor allem schnelles Internet, darüber können auch punktuelle Anfangsschwierigkeiten nicht hinwegtäuschen“, so ein selbstkritischer Bürgermeister. Mit Blick auf 2021 hat Kraul den Erweiterungsbau der Grundschule Weferlingen im Blick: „Sicherlich ein Negativum ist hierbei, die nicht in diesem Maße zu erwartende Entwicklung der Baupreise, die man schon als explosionsartig bezeichnen kann. Ich befürchte, dass diese Dinge uns bei den nächsten Vorhaben vor erhebliche Probleme stellen werden.“

„Wir sind bestrebt, dass die Kommune nach wie vor ihre Aufgaben erfüllt“, äußert Ingrid Bösener, stellvertretende Bürgermeisterin der Einheitsgemeinde Kalbe. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie machen dies nicht gerade einfach. So werde auch die kommunale Arbeit ausgebremst. Was die Kommune im speziellen betrifft, sieht Bösener, die in der Stadtverwaltung auch als Kämmerin fungiert, dass viele Aufgaben aus diesem Jahr ins Jahr 2021 übernommen werden müssen. So etwa Umbau und Sanierung der Grundschule Brunau oder der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Kalbe. Eine große Aufgabe bleibt auch der Erhalt des Kalbenser Kurparks. Wobei nicht nur der Erhalt der Bäume in dieser Anlage Thema sein werden, sondern die Baumsituation insgesamt betrachtet werden müsse.

Das Jahr werde von Fragen überlagert, wie der Altmarkkreis die Corona-Pandemie überstehen könne und erfolgreich in das normale Leben zurückkehre und was die Kreisverwaltung dafür tun kann und muss, so Landrat Michael Ziche. Demnach werde es auch das wichtigste Thema 2021 sein, schnell und wirksam Maßnahmen umzusetzen, um die Folgen der Pandemie in Gesellschaft und Wirtschaft zu überwinden. „Hier geht es um ein funktionierendes Gemeinwesen und die Zufriedenheit der Menschen, die in ihm leben.“