Rat stimmt Kauf zweier zusätzlicher Anteile zu Apenburg-Winterfeld will sich ganz der Jeetze-Gesellschaft zuwenden
Die Gemeinde Apenburg-Winterfeld will der Beetzendorfer Umwelt- und Landschaftssanierung den Rücken kehren und dafür zusätzliche Anteile der Jeetze-Gesellschaft kaufen. Darin war sich der Rat während seiner Sitzung in Winterfeld einig.
Winterfeld l Mit der Umwelt- und Landschaftssanierung (ULS) Beetzendorf ist Apenburg-Winterfelds Bürgermeister Harald Josten schon länger unzufrieden. "Die Art und Weise, wie dort gearbeitet wird, ist eine ganz andere als bei der Jeetze-Landschaftssanierung. Da liegen Welten zwischen", befand der Ortschef während der Ratssitzung in Winterfeld. So würden dem Rat aus Salzwedel regelmäßig Bilanzen und der Jahresabschluss vorliegen, die auch genehmigt werden müssen, in Beetzendorf sei das nicht der Fall. Zudem stehe die ULS auch "nicht gerade auf soliden Füßen" und auch die Art, wie die Arbeiter betreut werden, sei eine andere.
Gemeinde müsste wohl mindestens zwei Anteile hinzukaufen
Alles Gründe, um der Beetzendorfer Gesellschaft den Rücken zu kehren und sich ganz der Jeetze-Gesellschaft zuzuwenden. Über eine entsprechende Beschlussvorlage hatte der Rat am Dienstag zu entscheiden. Bisher hält die Gemeinde über die Altgemeinden Apenburg und Winterfeld Anteile an der ULS sowie über die Altgemeinde Altensalzwedel einen Anteil an der Jeetze-Gesellschaft. Letzterer soll aufgestockt werden, darin waren sich die Gemeinderäte bei einer Enthaltung einig. Sie beauftragten den Bürgermeister, die entsprechenden Verhandlungen zu führen.
"Mir wurde signalisiert, dass wir mindestens zwei weitere Anteile kaufen müssen", berichtete Harald Josten. Der einmalige Kapitalanteil betrage 260 Euro, dazu kämen jährlich 1500 Euro pro Anteil für die Geschäftsführung. "Das sind also 3000 Euro zusätzlich im Jahr. Darin ist aber alles enthalten, in Beetzendorf zahlen wir nach Aufwand pro Projekt", berichtete der Bürgermeister.
Anteile bleiben vorerst bei Apenburg- Winterfeld
Mark Wöllmann wollte wissen, was mit den Anteilen passiert, die die Gemeinde bei der ULS hat.
"Die müsste ein anderer Gesellschafter aufkaufen. Solange bleiben sie bei uns", erklärte Harald Josten. Möglich sei auch, dass die Gesellschaft als Ganzes die Anteile erwirbt. Doch darüber entscheide die Gesellschafterversammlung. Kürzlich sei beispielsweise Bismark bei der ULS eingestiegen. "Denen hätten wir unsere Anteile verkaufen können, doch die Chance ist nun vorbei", meinte Josten.
Die Ratsmitglieder waren sich einig, den endgültigen Beschluss über den Ausstieg aus der ULS zunächst zurückzustellen, bis die Frage der Haftung und der Rückübertragung der Anteile geklärt ist. "Wir haben dort eh keinen Aufwand, was kann uns also passieren? Höchstens dass unsere Anteile bei einer Zwangsliquidation verlorengehen", stellte Mark Wöllmann fest.