Arbeitsmarkt Weniger Möglichkeiten

Die Situation auf dem zweiten Arbeitsmarkt im Altmarkkreis hat sich verändert. Das hat jetzt auch die Jeetze-Landschaftssanierung zu spüren bekommen.

Von Antje Mewes 03.03.2016, 16:32

Salzwedel l Die Arbeitslosenquote im Altmarkkreis ist den zurückliegenden Jahren kontinuierlich gesunken. Mehr Menschen haben einen Job gefunden. Damit ist auch die Zahl derer geringer, die über Beschäftigungsmaßnahmen im zweiten Arbeitsmarkt tätig sind. Laut aktuellem Arbeitsmarktbericht für den Altmarkkreis gab es im Februar 415 erwerbsfähige Leistungsberechtigte im Bereich des Sozialgesetzbuches II (Hartz IV) weniger als im Vorjahr. Ein Rückgang um 6,9 Prozent.

Auf diese allgemeine Entwicklung haben Bund und Land mit einer Reduzierung der Förderung von Arbeitsmarkinstrumenten reagiert. Heißt im Klartext: „Alle von Bund und Land geförderten Maßnahmen, an deren Umsetzung Beschäftigungsgesellschaften im Altmarkkreis beteiligt waren, endeten 2015“, erklärt Iris Fuchs, Sprecherin des Jobcenters (siehe auch nebenstehendes Interview.)

Eine Entwicklung, die in den Gesellschaften mit Sorge gesehen wird. So berichtete der Chef der Jeetze-Landschaftssanierung, Michael Thätner, im Volksstimme-Gespräch, dass der Kreis die Verträge für die Pflege des Freilichtmuseums Diesdorf und den Altmarkrundkurs gekündigt hat. Das bestätigt Kreissprecherin Birgit Eurich auf Nachfrage der Volksstimme. Der Bedarf an über den Kreishaushalt finanzierten zusätzlichen Beschäftigungsmöglichkeiten sei rückläufig. Die Gesellschaft ABS Drömling befindet sich in Kreisträgerschaft. „Sie ist sehr leistungsfähig im Landkreis Börde und Altmarkkreis Salzwedel tätig. Insofern wird sie an den arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen der Landkreise beteiligt“, betont Eurich. Der Kreis als Gesellschafter der ABS stehe in einer besonderen Verantwortung. Eurich: „Es wird natürlich darauf Wert gelegt, dass die ABS in den Geschäftsfeldern auskömmlich agiert.“ Die Jeetze Landschaftssanierung habe dennoch Aufträge des Kreises erhalten: So bei der Verkehrswacht und im Naturschutz.

Für ein neues Projekt mit dem sperrigen Titel „Gesellschaftliche Teilhabe - Jobperspektive 58+“ hat der Altmarkkreis einen Wettbewerb ausgeschrieben.

Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Insgesamt 36 älteren Langzeitzeitarbeitslosen soll mit „sinnstiftenden, zusätzlichen und im öffentlichen Interesse liegenden Beschäftigungsmöglichkeiten“ eine gesellschaftliche Teilhabe ermöglich werden. Bis 14. März können sich Träger mit Projekten bewerben (wir berichteten). Maßnahmen im Grünbereich sind ausgeschlossen. Anschließend will der Regionale Arbeitskreis die Bewerbungen sichten, informierte der zuständige Dezernent Eckhard Gnodtke. Auf der Internetseite des Kreises stehen zum Wettbewerb 15 Formulare mit Erläuterungen und zum Ausfüllen bereit.