Verkehr Auf der B190 in Binde darf weiterhin nur maximal Tempo 30 gefahren werden
Besonders vorsichtig und ohne große Vibrationen wurde eine neue Deckschicht in Binde aufgebracht. Doch wer durch das Dorf fährt, wird weiter auf Straßenschäden hingewiesen und darf nicht schneller als Tempo 30 unterwegs sein.

Binde - Nach den zweifachen Reparaturarbeiten, die vor einigen Wochen abgeschlossen wurden, sollte die Geschwindigkeit in Binde eigentlich wieder auf Tempo 50 erhöht werden – so ist es innerorts üblich. Dieser Plan ist erstmal gescheitert, wie die Volksstimme auf Nachfrage erfuhr. „Wegen der Lage des alten Regenwasserkanals und dessen schlechtem Zustand durfte die neue Fahrbahndecke nur vibrationsarm eingebaut werden. Leider wurde der Schichtenverbund zur alten Fahrbahn nicht wie erwartet erreicht“, informiert Andreas Tempelhof, Pressereferent beim Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr. Bedeutet: Es wird weiterhin auf Tempo 30 gepocht. Denn der Bereich unter der Straße, insbesondere der Regenwasserkanal, hält den Belastungen kaum noch stand. Die Baufirma, die die Reparaturarbeiten vollzogen hat, soll einen neuen Vorschlag machen. Sie hatte eine Dünnschicht kalt eingebaut. Dabei wurde auf Vibrationswalzen verzichtet. Das Verdichten erfolgte durch den Verkehr. Letztendlich wird der Straßenzustand von Experten immer noch als nicht gut genug für erlaubte 50 Stundenkilometer eingeschätzt.
Grundhafter Ausbau wird geplant
Es gibt bereits länger das Bestreben, die Ortsdurchfahrt grundhaft auszubauen und dabei auch die alten Leitungen zu ersetzen. Doch zunächst müssen Details geklärt werden. Der gesamte Bereich wurde bereits vermessen. Es gilt, den genauen Umfang des Projektes zu ermitteln. Dabei geht es nicht nur um die eigentliche Fahrbahn. Auch die Nebenanlagen werden berücksichtigt. Dazu gehört der Gehweg sowie den Abfluss des Regenwassers. Auch wenn das Land den finanziellen Hauptpart tragen wird, sitzt die Einheitsgemeinde mit im Boot.
Der Stadtrat hatte sich grundsätzlich für den Ausbau ausgesprochen. Beim Part Nebenanlagen ist Arendsee mit verantwortlich. Wie Andreas Tempelhof informiert, steht das Land im Gespräch mit der Stadtverwaltung. Es soll eine sogenannte Planungsvereinbarung erstellt werden. Um dies zu erreichen, sind noch Abstimmungen nötig. Wenn das Dokument unterschrieben ist, kann weiter geplant werden.
Arendsee beteiligt sich
Im kommunalen Haushalt für 2021 sind mögliche anfallende Kosten bereits berücksichtigt worden. Für dieses Jahr wird von 20 000 Euro und für 2022 von 60 000 Euro ausgegangen. Dies betrifft den städtischen Anteil. Genaue Zahlen gibt es aber erst, wenn die Planungsleistungen vom Land ausgeschrieben wurden und Angebote von Firmen vorliegen. Dieser Schritt auf dem Weg zu einer neuen Straße in Binde wird gegangen, sobald Land und Stadt die Vereinbarung abgeschlossen haben.
Binde ist auch bei einem weiteren Anliegen Thema. So gab es 2020 seitens der Einheitsgemeinde die Forderung, feste Blitzer in Binde, Ritzleben, Kläden und Leppin – durch alle Orte verläuft die B 190 – aufstellen zu lassen. Dies wurde vom Kreis abgelehnt. Die Notwendigkeit werde nicht gesehen, hieß es damals. In Leppin gibt es aber erneute Forderungen, auch weil die Polizei in den vergangenen Monaten immer wieder Fahrzeuge erwischt hat, die mit über 80 Stundenkilometern durch den Ort gerast sind. Die Stadtverwaltung werde erneut beim Kreis einen Vorstoß wagen. Dann könnte es neben Leppin auch um weitere Orte wie zum Beispiel Binde gehen.